Was musste sich Xamax-Ersatzgoalie Matthias Minder nach der 0:6-Klatsche im Cup gegen Lausanne nicht alles anhören. Fliegenfänger! Unsicherheitsfaktor! Paradeschlauch!
Nun, drei Tage nach dem Debakel auf der Pontaise, hext der Winterthurer Xamax gegen den grossen FCB in der letzten Sekunde zum Punktgewinn. «Im Fussball gehts schnell», sagt der 26-Jährige nach dem Spiel.
Minder sichert Xamax den Sieg
Nur weil sich Stammgoalie Laurent Walthert im Zweikampf am Oberschenkel verletzt, steht Minder überhaupt auf dem Platz. Zehn Minuten nach seiner Einwechslung lenkt er den Schuss von Kemal Ademi in Extremis über die Latte. Minder klaut dem FCB den Sieg!
Und er legt sich auch noch mit dem Publikum an. Statt sich den Ball in der Schlussphase zu schnappen und das Spiel anzukurbeln, greift er erstmal zur Trinkflasche und nimmt einen kräftigen Schluck. «Nach acht Minuten bekomme ich Durst, ich bin konditionell nicht so auf der Höhe», sagt Minder mit einem Schmunzeln. Und er gibt unumwunden zu, dass es bei dieser Aktion darum gegangen ist, Zeit zu schinden. «Basel machte Druck, ich wollte meinen Mitspielern etwas Luft geben. Das 1:1 ist für uns ein super Resultat.»
FCB kann von YB-Patzer nicht profitieren
Für die Basler nicht. Statt die YB-Pleite auszukosten, bleiben die Bebbi auf dem zweiten Platz. Offensiv fehlen die Ideen und die letzte Präzision gegen tief stehende Neuenburger. Einzig der eingewechselte Edon Zhegrova sorgt mit seinen Einzelaktionen für Betrieb. Kein Zufall, dass er es ist, der den Ausgleich von Kemal Ademi vorbereitet. Kein Zufall, dass er in der ersten Halbzeit knapp am Pfosten und dann an Goalie Walthert scheitert. Zu diesem Zeitpunkt führt Xamax dank einem wunderbar herausgespielten Tor. Laser-Pass von Seferi auf Nuzzolo. Ein Haken. Tor.
Hätten die Basler ihre Aktionen so schnörkellos herausgespielt, Minders Parade wäre am Ende nicht mehr entscheidend gewesen.