Seine Super-League-Premiere gibt der offensive Mittelfeldspieler am 4. Februar 2017. Noch mit 17. Bajrami: «Am gleichen Tag hatte meine Mutter Geburtstag.» Das erste Match-Leibchen bekommt aber nicht Mama Feride, sondern sein Grossvater Shaqir Bajrami (69). Es hängt seither in der Wohnung des mazedonischen Einwanderers.
Opa Bajrami ist für Nedim seit Kindesbeinen eine wichtige Bezugsperson. «Weil meine Eltern beide arbeiteten, fuhr mich mein Grossvater immer zu den Trainings und an die Spiele.»
Bereits mit sieben wechselt Bajrami vom FC Regensdorf nach Niederhasli. Elf Jahre später ist er Stammspieler, Captain der Schweizer U19-Nati und TV-Star in der aktuellen DOK-Serie «Morgen sind wir Champions» auf SRF.«Ja, es ist alles recht schnell gegangen», sagt der Jung-Star, «ich habe gute Leistungen gebracht. Und Murat Yakin setzt auf mich. Aber die vielen Kameras waren am Anfang schon speziell.»Trainer Yakin sagt: «Es ist absolut super, mit Nedim zu arbeiten.» Keine Angst, dass er den Junior, den er meistens über die volle Distanz gehen lässt, verheizt? Zuletzt macht Bajrami mit der U19-Nati auch noch drei Länderspiele.
Keine Schokolade – aus Angst vor Pickeln …
Yakin: «Nedim spielt auch am Sonntag gegen Thun. Er will ja wieder einmal gewinnen …» Mit der U19-Nati gabs zuletzt gegen Belgien (3:5 trotz zwei Bajrami-Toren) und Mazedonien (1:2) in der EM-Quali zwei bittere Niederlagen. Yakin: «Nedim spielt sehr clever und sehr ökonomisch.»
Nebenbei schloss Nedim die zweijährige Lehre als Fachmann Betriebsunterhalt ab. Den Fahrausweis hat er seit zwei Monaten auch im Sack. Der Teenie, der aus Angst vor Pickeln im Gesicht keine Schokolade isst, fährt neu im VW Polo vor. Und träumt von einem Engagement in Spanien («Atletico ist mein Klub»). Sein Vertrag läuft bis 2021.
Übrigens: Bei der Familie Bajrami ist die Stimmung nur einmal im Keller. Nedims Schwester Sehara heiratet Anfang August in Mazedonien. Beim grossen Familienfest fehlt Nedim. Der damalige GC-Trainer Carlos Bernegger lässt ihn nicht reisen. Am Festtag kommt Bajrami beim 2:2 in Luzern die letzten 5 Minuten rein. Ein schwacher Trost. Bajrami: «Und die Schwester war schon ein bisschen traurig.»