GC-Trainer Scheiblehner reagiert auf 0:6-Klatsche
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«Brauchen nichts schönreden»:GC-Trainer Scheiblehner reagiert auf 0:6-Klatsche

GC geht in Luzern unter
Weshalb die Klatsche für Coach Scheiblehner kein Drama ist

GC stürzt innerhalb von nur acht Tagen zum zweiten Mal monströs ab. Ohne Fallschirm, ohne Rettungsanker, ohne Orientierung. Das 0:6 gegen den FC Luzern ist eine Brause, die noch mehr Fragen aufwirft als das 0:5 gegen St. Gallen. Coach Scheiblehner stellt sich.
Publiziert: 02.11.2025 um 21:29 Uhr
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Aktualisiert: 10:01 Uhr
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Nikolas Muci kann nicht hinsehen: Seine Hoppers gehen in Luzern unter.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Sven SchochReporter Sport

In der ersten Hälfte kassiert GC drei Treffer nach vermeidbaren Standards und wird nach der Pause zum hoffnungslos überforderten Statisten degradiert. Gerald Scheiblehner, der bemerkenswert gefasste Coach der Verlierer, bewahrt trotz der empfindlichen Abfuhr in Luzern Haltung: «Wir brauchen nichts zu beschönigen. Dem FCL ist alles gelungen, und uns sind die Schwächen schonungslos aufgezeigt worden.»

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Ihm missfalle, in welch naiver Weise «wir die Tore herschenken», sagt Scheiblehner zu Blick. Wenige Minuten nach dem Ende mit Schrecken empfiehlt der Österreicher seiner jungen Auswahl dringend, «fokussierter zu bleiben. Das Pendel schlägt aktuell in beide Richtungen stark aus. Die Schwankungen müssen wir besser in den Griff bekommen.» Der Chef übernimmt in einem schwierigen Moment der kollektiven Auflösungserscheinungen und wenige Tage vor dem kapitalen Gastspiel beim wieder stabileren Verfolger Winterthur sofort den kommunikativen Lead: «Wir kommen zurück, versprochen. Ich kenne meine Mannschaft, ich vertraue den Jungs. Wir müssen einfach ehrlich sein zueinander – und die Dinge klar ansprechen. Wir waren zweimal weit weg, trotzdem spüre ich eine gute Energie im Verein.»

Was er an Fehlern und taktischer Entblössung zu sehen bekommen hat, gibt Scheiblehner gleichwohl zu denken: «Wir haben nach einer solchen Klatsche einige Themen. Wir müssen besser verteidigen. Aber das geht nicht von heute auf morgen.» Derweil der FCL seinen ersten Heimsieg nach 203-tägiger Flaute zelebriert, ist der tief gefallene Rekordmeister ohne Halt zur höchsten Niederlage seit dem 0:6-Debakel gegen Winterthur im August 2020 in der damaligen Challenge-League-Depression getorkelt. Luzern spielt mit dem komplett demaskierten Tabellenvorletzten Katz und Maus, der wunderbare FCL-Solist Matteo Di Giusto macht mit GC, worauf er grad Lust hat: zum Beispiel ein wunderbarer Fallrückzieher zum 4:0 (66.).

GC-Fans stellen ihren Support schlagartig ein

Und als die Demütigung aus Sicht der Zürcher den Tiefpunkt erreicht mit Spadanudas Sprint ins GC-Nichts, stellen auch die frustrierten Anhänger der Hoppers ihren Support schlagartig ein und schleichen wortlos aus der Arena. Die Hauptverantwortlichen der schmerzhaften Pleite hingegen stellen sich der Instant-Analyse – allen voran Dirk Abels, der als Boss der konfusen Dreierkette einen ganz schwierigen Nachmittag hinter sich hat: «Was ist passiert? Wenn einer, zwei oder drei Spieler oder wie heute alle ihren Job nicht machen, dann sieht man, was passieren kann.»

Nicht nur für die Fraktion der Hartgesottenen, sondern auch im Lager der neutralen Beobachter wirft der nächste kolossale Fehltritt Fragen auf: Ist die offenbar alternativlose Hochrisiko-Strategie von Sportchef Alain Sutter, der aus wirtschaftlichen Gründen seit seiner Ankunft bis zur letzten Konsequenz auf ein Ensemble mit Teenagern und preiswerten Namenlosen setzt, in dieser krassen Form zielführend?

Scheiblehner taxiert die 14 Gegentore in drei Runden nicht als Drama. Für ihn komme der schwere Rückschlag nicht aus dem Nichts. «Für die Spieler ist das Ergebnis wohl enttäuschender als für mich.» Ihn werfe das 0:6 keinesfalls aus der Bahn: «Ich habe als Coach schon viel erlebt und kann die Situation einordnen.» Eine saubere Analyse sei nun hilfreich. «Nicht von Emotionen geleitet. Ruhe schadet jetzt nicht.» Die Phase sei unangenehm, «aber nicht völlig überraschend». Jeder, der die Ausgangslage kenne, könne damit umgehen, so Scheiblehner.

Brack Super League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
12
11
28
2
12
7
22
3
11
12
21
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12
-1
19
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12
3
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16
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15
9
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Meisterschaftsrunde
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