Shkelzen Gashi ist ein Phänomen. Erstens, weil er so viele Tore macht, obwohl er auf der «falschen» Seite spielt. Zweitens wegen der erstaunlichen Parabel, die seine Karriere beschrieben hat.

Bei Bayern spielt der beste rechtsfüssige Flügel der Welt auf links, der beste linksfüssige auf rechts: Ribéry und Robben. Gashi hingegen spielt als Linksfüsser links. Weil er beim Eindringen in die gefährliche Zone derart intelligent ist und eine sensationelle Schusstechnik hat, macht er auch so viele Tore.

Doch was, wenn er auf rechts spielen würde? Ich bin sicher: Shkelzen würde noch mehr Tore machen!

Der Verlauf seiner Karriere erinnert mich ein bisschen an die meine. Als er nach Schaffhausen und Bellinzona verschachert wurde, als er bei Xamax und Aarau verzweifelt versuchte, sich durchzusetzen – da hätte wohl keiner auf ihn als späteren Torschützenkönig gewettet. Wie auf mich, als ich in der 5. Liga für Semine Tore schoss.

Dass sich Shkelzen da durchgebissen hat, spricht für seine Persönlichkeit und seine mentale Stärke. Erst recht, dass er es bei Basel auf Anhieb gepackt hat. Jetzt strahlt er eine innere Ruhe aus und hat ein Selbstvertrauen, das über jenes eines durchschnittlichen FCB-Spielers hinausgeht. Will heissen: Er spielt wohl eher früher als später in der Bundesliga.

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