FCZ-Trainer spielte Fussball im Paradies
Henriksen war Topskorer auf den Malediven

In die dänische Nationalmannschaft reichte es Bo Henriksen nie. Aber der Zürich-Coach machte dafür als Spieler eine Erfahrung der ganz anderen Art.
Publiziert: 18.02.2023 um 14:56 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2023 um 16:36 Uhr
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FCZ-Trainer Bo Henriksen: Als 30-jähriger Stürmer verbringt der Dänen dreieinhalb Monate in der Liga der Malediven.
Foto: Sven Thomann
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Für Bo Henriksen (48) ist der FCZ zwar die erste Trainer-Station im Ausland, aber dafür sammelte er als Spieler Erfahrungen ausserhalb Dänemarks. Neben zwei Klubs in England sind es drei Vereine in Island – und einer auf den Malediven.

Henriksen spielte tatsächlich im Ferien-Paradies im Indischen Ozean Fussball. Das exotische Abenteuer ist 17 Jahre her. «Rein fussballerisch war es natürlich nicht meine prägendste Erfahrung, die Liga auf den Malediven hat vielleicht das Niveau der dritthöchsten in Dänemark», sagt Henriksen, «aber es war eine coole Zeit. Es ist ein unglaublich schöner Ort, ich habe viele tolle Menschen und Inseln kennengelernt. Es hat sehr viel Spass gemacht.»

Wie es dazu kam? Durch Zufall. 2005 spielt Henriksen in Island, wo die Saison wetterbedingt schon Ende September endet. Er erfährt, dass ein Freund zu Bekannten auf den Malediven fliegt und dort ein Fussballturnier bestreiten will. «Ich hatte nichts vor, also sind wir zu Dritt hingeflogen und haben das Turnier namens President´s Cup gewonnen», sagt Henriksen und ergänzt lachend: «Natürlich wurde ich Topskorer und MVP des Turniers.»

Bei einem Spass-Turnier für die Liga entdeckt

Danach liegen Henriksen und seine Kumpels zwei Wochen an verschiedenen Traumstränden und machen Ferien. Doch kaum zurück in Europa klingelt das Telefon. Der Klub Victory SC will Henriksen für die maledivische Liga verpflichten. Er nimmt an: «Es erschien mir reizvoll, anstelle der Winter-Vorbereitung auf Island auf den Malediven Spiele zu bestreiten.»

Der Däne lebt dreieinhalb Monate in der Hauptstadt Malé, schiesst seine Tore im Nationalstadion und auf kleinen Kunstrasen-Plätzen. Und er fliegt regelmässig an die Strände. «Dem Klubbesitzer gehörten mehrere Ferien-Ressorts auf verschiedenen Inseln», sagt Henriksen, der in dieser Zeit zum Promi wird: «Wenn ich irgendwo ankam, haben mich die Leute bereits im Fernsehen gesehen und so erkannt.»

Im Gegensatz zu anderen Söldner-Kickern aus Südafrika und Osteuropa verdient der Däne kein Geld, er lässt sich lieber mit Kost, Hotels und Insel-Hopping-Flügen bezahlen.

Das Abenteuer als 30-Jähriger hat aber auch einen ernsthaften Hintergrund. Obwohl er als Stürmer im Jahr 2000 mit Herfölge BK dänischer Meister wird, realisiert Henriksen früh: Zum Nationalspieler wirds nie reichen. «Deshalb wusste ich schon früh, dass ich Trainer werden will und habe die Diplome gemacht. Als Trainer ist es hilfreich, verschiedene Kulturen und Mentalitäten zu kennen. Deshalb bin ich als Spieler nach England. Und es war auch ein Grund, das Angebot von den Malediven anzunehmen.»

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