FCL-Wundertüte Blessing Eleke
Sein Spitzname ist nicht jugendfrei

Aufgepasst, Super League! In seiner ersten Saison beim FCL schiesst Blessing Eleke 13 Tore. Die will der Knipser mit den blond gefärbten Haaren in der neuen Spielzeit toppen.
Publiziert: 10.07.2019 um 08:44 Uhr
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Aktualisiert: 10.07.2019 um 09:11 Uhr
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Blessing Eleke – Top-Stürmer des FC Luzern.
Foto: TOTO MARTI
Marco Mäder

Er lacht, reisst Witzchen, ist gut drauf. Blessing Eleke fühlt sich sichtlich wohl in Luzern. BLICK trifft den 23-jährigen Nigerianer in der Swissporarena. Als das ­Gespräch beginnt, wird er ruhig, antwortet fast leise, aber überlegt – auf Englisch mit afrikanischem Akzent. Abseits des Platzes ist ­Eleke nicht ganz der extravagante Typ, der er auf dem Feld ist.

Blessing Eleke, lernen Sie ­eigentlich Deutsch?
Blessing Eleke:
Ja, ich lerne Deutsch. Zweimal in der Woche nehme ich Unterricht.

Und können Sie bereits ein paar ­Sätze?
Natürlich: Wie gehts? Genau. Gespräch. Mir gefällt es, Deutsch zu lernen.

Sie sind nun seit einem Jahr in der Schweiz. Wie gefällts Ihnen hier?
Sehr gut. Das Leben hier gefällt mir unglaublich gut. Alles läuft gut. Ich bin glücklich.

Wie glücklich sind Sie mit Ihrer ersten Saison beim FCL?
Ich habe 13 Tore erzielt. Das ist gut für meine erste Saison in Luzern. Ich hatte wirklich eine fantastische Zeit. Aber ich will noch härter arbeiten und noch mehr erreichen.

Schiessen Sie in der neuen Saison mehr als 20 Tore?
Mein Ziel ist es immer, so viele Tore wie möglich zu schiessen. In Slowenien erzielte ich einst 12 Tore in einer Saison. Hier in Luzern machte ich in einem Jahr 13 Treffer. Das will ich in der neuen Saison toppen. Dafür arbeite ich hart. Ob es klappt, werden wir sehen.

Wie sehen Sie Ihre Rolle im Team?
Wir haben viele Schlüsselspieler. Jeder ist wichtig, jeder macht mich zu einem besseren Spieler. Ich will für das Team arbeiten – und für den Unterschied sorgen.

Aber sind Sie eher ein Leader oder eher der ruhige Typ?
Alle sagen, ich sei einer der Comedians der Mannschaft (lacht). Ich mag es wirklich, abseits des Platzes Witze zu machen. Deshalb bin ich eher der Spass-Typ.

Haben Sie einen Nicknamen? Oder wie nennen Sie Ihre Mannschaftskollegen?
Nicht wirklich, sie nennen mich hier einfach nur Bless. Aber meine Freunde haben mir einen lustigen Nicknamen gegeben. Den darf ich hier aber nicht nennen (lacht).

Tatsächlich ist dieser Name nicht ganz jugendfrei. Wir wechseln das Thema. Der gläubige Nigerianer stammt aus einer Grossfamilie. In Lagos ist er mit vier Schwestern und drei Brüdern aufgewachsen. Aus der Schweiz schickt Eleke jeden Monat Geld in seine Heimat.

Hat Sie Ihre Familie schon in Luzern besucht?
Ja, mein älterer Bruder war schon hier. Es war schön, dass er die Stadt anschauen konnte und dass er sah, dass alles gut läuft. Ich hoffe wirklich, dass mein Dad und meine Mom mich bald besuchen kommen.

Was ist Ihr grösstes Hobby neben dem Fussball?
Aktuell fokussiere ich mich voll auf meine Karriere. Denn irgendwann wird die vorbei sein. Gott wird mir den Weg weisen. Ich will hart arbeiten, um mich und alle anderen glücklich zu machen.

Was ist Ihr grösster Traum?
Für einen grossen Klub zu spielen, in einer grossen Liga. Mein Traum ist der FC Barcelona. Ich weiss, dass ich dafür sehr hart arbeiten muss, aber ich bin erst am Anfang meiner Karriere, und ich konzentriere mich auf meine Arbeit hier.

Und wenn die Karriere irgendwann vorbei ist?
Dann werde ich möglicherweise Spieler-Agent. Oder Trainer.

Was ist Ihre grösste Angst?
(Überlegt) Meine grösste Angst? Schwierig. Ich will in Europa bleiben und hier etwas kreieren. Das will ich nicht aus der Hand geben.

Was ist Ihre grösste Stärke?
Gott.

Und Ihre grösste Schwäche?
Die gibt es nicht. Meine Familie hat mich viel gelehrt, sie war immer für mich da und hat mich gepuscht. Das Leben in Nigeria ist nicht einfach. Ich will ihnen etwas zurückgeben, und dafür arbeite ich. Gott macht es mir einfach.

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