Alle seien gefordert, stellt Remo Meyer nach der Pleite gegen den FCZ klar, «die Mannschaft, der Staff und ich gleichermassen.» Damit will der FCL-Sportchef die Schuld an der aktuellen Luzerner Krise (vier Pleiten in Folge) nicht dem Trainer alleine in die Schuhe schieben.
So darf Thomas Häberli wohl bis Weihnachten bleiben, er hat von Meyer eine Galgenfrist bekommen (BLICK berichtete). Doch was dann? Muss Häberli in der Winterpause gehen? Vieles spricht dafür. Vor allem das Interview von Remo Meyer anfangs November zeigt, dass die Tage für Häberli in der Swissporarena gezählt sind. «Thomas Häberli hat sich die Chance beim FCL verdient. Er konnte die Mannschaft auf die Saison vorbereiten. Aber wir haben selten überzeugen können», so Meyers Kritik. Unter Häberli hat sich die Mannschaft zu wenig weiterentwickelt.
Mittlerweile stimmen auch die Leistungen und die Resultate nicht mehr. Ausserdem kriegt Häberli Problemspieler Blessing Eleke nicht unter Kontrolle. Der Nigerianer macht in der Innerschweiz, was er will. Er verweigert den Handschlag mit dem Coach, er sorgt für muffige Stimmung in den Katakomben, er schüttelt während einer Trainer-Ansprache den Kopf. Und Elekes jüngstes Vergehen: Er sieht zur dümmsten Zeit im Letzigrund gegen den FCZ nach einer dämlichen, unsportlichen Aktion Rot. Eleke ist ein Spieler mit grossem Potenzial, unter Häberli bringt er das aber zu selten auf den Platz.
Noch hat Häberli drei Spiele Zeit, seine Vorgesetzten vom Gegenteil zu überzeugen. Hat er denn Argumente? Für ihn spricht sicherlich, dass er mit jungen Spieler arbeiten kann. So hat Häberli beispielsweise die Stärken von Youngster Darian Males (18) erkannt und ihn im Fanionteam integriert. Ausserdem muss man festhalten, dass die Luzerner zuletzt mit viel Verletzungspech zu kämpfen hatten. Gegen den FCZ beispielsweise haben mit Kakabadze, Ndenge, Schulz und Schwegler gleich vier Akteure mit Stammspieler-Qualitäten gefehlt.
Ob diese Argumente aber Häberli retten werden, darf stark angezweifelt werden.