Während der trüben, tristen Zeit der Corona-Krise gibt es doch manchmal auch noch schöne Nachrichten. So zum Beispiel in der Innerschweiz, wo die Nummer 1 im Kasten der Luzerner sein Glück kaum fassen kann. «Ende September ist es soweit», freut sich Marius Müller. Seine Frau Vivien erwartet ihr erstes Kind. «Das Geschlecht bleibt aber noch ein Geheimnis. Meine Frau und ich wissen es, aber unsere Eltern noch nicht», sagt der 26-Jährige.
Dass der Goalie-Hühne auch am Wickeltisch eine gute Figur machen wird, daran wird nicht gezweifelt. «Ob ich Windeln wechseln kann, weiss ich nicht. Ich hab ja noch kein Kind», sagt Müller und lacht. «Aber ich krieg das schon hin, da mache ich mir keine Sorgen.»
Aktuell hat er auch genügend Zeit, um zu üben. Trainieren kann er corona-bedingt nur individuell. Spiele am Wochenende gibts keine. «Ich habe oft die Wohnung gesäubert und Haushaltaufgaben erledigt, die sonst meistens meine Frau übernimmt», gibt Müller zu. Auch mit seinen beiden Hunden habe er viel unternommen.
Müller bleibt wohl in Luzern
Und wie siehts mit dem Fitnessstand aus? «Ich hab tatsächlich ein paar Gramm abgenommen. Aber das ist wohl die Muskulatur, die etwas flöten geht. Wenn man individuell zuhause trainiert, dann ist das halt anders und weniger intensiv als zusammen mit dem Team auf dem Platz oder mit dem Torhütertrainer. Aber ich bin in einem guten Alter. Ich bin fit. Es tut nichts weh», sagt Müller.
Der Fussball steht still. Die Profis können sich nicht auf dem Platz beweisen. Die Chancen, dass Müller – der eine sehr starke erste Hinrunde im FCL-Dress gezeigt hat – in Luzern bleiben wird, haben sich deshalb massiv erhöht. «Ich habe meinen Vertrag hier», kommentiert Müller. «Bei meinen bisherigen Stationen habe ich immer ein bisschen Zeit gebraucht, mich zurecht zu finden. In Luzern aber habe ich sofort Fuss gefasst. Ich lebe hier, als wäre ich schon immer hier gewesen. Hier spiele ich, hier hab ich ein Standing, das gefällt mir.»
Wann er seine FCL-Freunde wieder auf dem Platz sehen wird, ist noch offen. Noch ist nicht entschieden, ob die Saison weitergehen wird. Bei den Nachbarn in Deutschland aber sieht zurzeit ganz danach aus, dass bald wieder gespielt wird. Müller, der mit Leipzig einst auch schon Bundesliga-Luft geschnuppert hat, zweifelt aber – auch wenn der Starttermin bereits steht. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Bundesliga bereits nächste Woche starten kann», sagt er. «Das wäre dann schon arg schnell. In vielen Klub wird noch nicht einmal im Team trainiert. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass die Bundesliga demnächst startet. Sie werden es probieren. Aber was passiert, wenn der erste Corona-Fall kommt? Da bin ich gespannt.»
Er selbst brennt darauf, endlich wieder zu spielen. «Ich schau aus dem Fenster und sehe den Fussballplatz von Hergiswil. Das ist schon fast Folter», sagt er und lacht. «Ich bin ganz klar dafür, dass alles wieder gestartet wird. Wir müssen der Gesellschaft ein gutes Gefühl geben, ein Gefühl der Normalität. Der Fussball kann das den Menschen geben. Einfach mal wieder etwas anderes im TV sehen als immer nur Wiederholungen. Ein Stück Fussballgefühl nach Hause bringen, das wäre grossartig.» Natürlich aber ohne Risiko und mit Schutzmassnahmen, stellt Müller klar: «Die Gesundheit steht über allem.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 19 | 6 | 32 | |
2 | FC Basel | 19 | 21 | 31 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 19 | 9 | 31 | |
4 | FC Luzern | 19 | 3 | 30 | |
5 | Servette FC | 19 | 2 | 30 | |
6 | FC Zürich | 19 | 0 | 30 | |
7 | FC St. Gallen | 19 | 6 | 26 | |
8 | FC Sion | 19 | 3 | 26 | |
9 | BSC Young Boys | 19 | -4 | 24 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 19 | -9 | 18 | |
11 | Yverdon Sport FC | 19 | -13 | 17 | |
12 | FC Winterthur | 19 | -24 | 14 |