FCB-Sportchef Stucki macht klare Ansage
«Magnin ist und bleibt unser Trainer»

Einen Tag vor dem letzten Hinrunden-Spiel spricht FCB-Sportchef Daniel Stucki über die vergangenen sechs Monate. «Wir haben bis zum jetzigen Zeitpunkt intern nie den Trainer besprochen», sagt er.
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FCB-Sportchef Daniel Stucki hat sein Hinrunden-Fazit dieser Saison gezogen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Ludovic Magnin bleibt FCB-Trainer, Verstärkung geplant
  • Winterpause: Offensive wird verändert, Flügelspieler könnten gehen
  • Nur vier Stürmertore in der Hinrunde reichen nicht für Meistertitel
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Lucas WerderReporter Fussball

Daniel Stucki, die wichtigste Frage zuerst: Ist Ludovic Magnin auch im neuen Jahr noch Trainer des FC Basel?
Daniel Stucki:
Ludovic Magnin ist und bleibt unser Trainer. Wir in der Sportkommission haben bis zum jetzigen Zeitpunkt nie intern den Trainer besprochen. Und das werden wir jetzt auch nicht. Wir sind nach wie vor der Überzeugung, dass Ludovic Magnin der richtige Trainer für den FC Basel ist.

Woher kommt diese Überzeugung?
Er ist alleine in einen bestehenden Staff gekommen, der zuvor vieles richtig gemacht hat – aber mit einem anderen Trainer. Wir wollten unseren Fussball etwas weiterentwickeln, auch mit individuellen Trainings. Das macht Ludo sehr, sehr gut. Er ist auch kommunikativ sehr gut, holt die Spieler ab. Das war in der vergangenen Saison auf ein Minimum reduziert, wenn überhaupt. Die Belastungssteuerung hat er ebenfalls sehr gut im Griff. Auch taktisch gibt es gewisse Dinge, die uns sehr gefallen.

Trotzdem werden sich einige Dinge verbessern müssen, wenn man das Double verteidigen möchte.
Wir müssen mehr Tore schiessen, da muss man kein Prophet sein. Zudem hatten wir immer wieder Spiele dabei, in denen man das Gefühl hatte, die Spannung ist nicht zu 100 Prozent da. Das müssen wir abstellen. Mein Thema ist immer, dass die Spieler ihre Pflicht erfüllen. Und ihre einzige Pflicht ist es, jeden Tag hart zu arbeiten. Den Rest erledigt der Staff. Bei gewissen Spielern hat man das in einigen Spielen bemängeln können.

Wie fällt die Gesamtbilanz der ersten Saisonhälfte aus?
Es waren sehr durchzogene sechs Monate. Aber punktemässig stehen wir da, wo wir letztes Jahr zur gleichen Zeit gestanden sind. Mit einem Spiel weniger. Dazu kommt, dass wir in fast allen Statistiken Erster sind. Auch wenn man manchmal das Gefühl hat, es knorzt ein wenig, sind das Marker, die zeigen, dass wir gut arbeiten. Wir können mit Ausnahme der Champions League noch all unsere Zielsetzungen erreichen. Grundsätzlich ziehe ich darum immer noch eine positive Bilanz, auch wenn wir einige Dinge analysieren müssen.

Gehören dazu auch die Sommer-Neuzugänge?
Wir haben Spieler wie Koba (Koindredi) und Moritz (Broschinski), an die wir andere Erwartungen gehabt haben. Koba hat schon gezeigt, was er kann. Aber einfach noch nicht konstant. Auch er hatte Spiele, in denen es wirkte, als würde die Spannung etwas fehlen. Moritz hat jetzt sein erstes Tor erzielt. Das mindert den Eindruck aber nicht, dass er noch nicht so angekommen ist. Aber wir sind da nicht kurzfristig unterwegs und wollen den Spielern helfen, ihr Potenzial zu entwickeln. Es gibt übrigens keine Stucki-Transfers, Degen-Transfers oder Zbinden-Transfers. Wir besprechen in der Sportkommission alle Transfers gemeinsam.

Die Sportkommission dürfte zum Schluss gekommen sein, dass in der Winterpause vor allem im Sturm Handlungsbedarf herrscht.
Noch einmal vier Stürmertore werden in der Rückrunde sicher nicht reichen, um Meister zu werden. Da sind wir zu schwach und müssen etwas machen. Wir werden uns im Winter in der Offensive verstärken.

Ist es eine Option, Andrin Hunziker aus Winterthur zurückzuholen?
Diese Möglichkeit gäbe es. Es spielt in unseren Überlegungen eine grosse Rolle. Aber er ist aktuell gut aufgehoben in Winterthur. Es lastet ein extremer Druck auf unseren Stürmern, und wir sind der Überzeugung, dass es nicht optimal wäre, dass Andrin uns zum Meistertitel schiessen muss. Wir wollen langfristig mit Andrin planen, damit er in Zukunft eine grosse Rolle beim FCB spielen kann.

Sehen Sie auf anderen Positionen noch Handlungsbedarf?
Nein, wir sind mit unseren jungen Spielern überall sehr breit aufgestellt. Und es gibt einige Sommer-Neuzugänge, die noch nicht ganz so gezündet haben. Meiner Meinung nach ist das Potenzial sehr gross, dass diese in der Rückrunde noch besser werden und uns verstärken.

Mit welchen Abgängen ist im Winter zu rechnen?
Wir erwarten auf den Flügelpositionen Veränderungen. Zwar planen wir mit den Europa-League-Playoffs, nichtsdestotrotz sind wir realistisch genug, um zu wissen, dass die Dreifachbelastung irgendwann enden wird. Wir wollen das Kader darum etwas verschlanken.

Für Philip Otele und Bénie Traoré gab es schon im Sommer Interessenten. Verlässt einer von beiden den Klub?
Bei Philip waren wir im Sommer schon nahe dran. Wir hatten ein ganz konkretes Angebot, das wir auch aus politischen Gründen nicht annehmen wollten. Das hat er auch verstanden. Mit Bénie haben wir bereits gesprochen, er würde gerne bis Sommer bleiben. Aber im Fussball weiss man nie.

Also ein Angebot von einem Klub aus Russland?
Richtig.

Der Vertrag von Marwin Hitz läuft im Sommer aus. Wie steht es um seine Zukunft beim FCB?
Wir sind im Austausch und wollen dieses Thema im Trainingslager mit ihm ausführlich besprechen. Er macht einmal mehr eine Top-Saison und hilft uns auch als Persönlichkeit sehr weiter.

Also kann Marwin Hitz selbst entscheiden, ob er verlängern möchte?
Nein, wir haben auch unsere Ideen. Aber natürlich werden wir das gemeinsam anschauen.

Wie sieht es mit Ihrer eigenen Zukunft aus? Sie standen beim VfL Wolfsburg auf der Liste.
Grundsätzlich wollte ich dazu nichts sagen, weil wir mit dem FCB in einer kritischen Phase waren. Ich habe immer noch einen eineinhalb Jahre Vertrag. Es ist schön, wenn so etwas in der Zeitung steht. Aber ich bezweifle, dass das Interesse auch vonseiten des VfL Wolfsburg sehr gross gewesen ist. Natürlich habe ich im Sommer und auch jetzt das eine oder andere Telefon bekommen.

Einen Wechsel würden Sie aber nicht grundsätzlich ausschliessen?
Meine Familie würde nicht von Basel weg, das haben wir auch so besprochen. Das ist Fakt. Aber es gibt heute Modelle, die ein solches Szenario ermöglichen würden. Aber aktuell gibt es nichts über meine Personalie zu sagen.

Dieses Interview wurde im Rahmen einer Medienrunde aufgezeichnet.

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FC Basel
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