Der «verrückte» Franck Grasseler
Dieser 5.-Liga-Goalie machte Omlin gross

FCB-Goalie Jonas Omlin (26) verrät, wer ihn am meisten geprägt hat: Der «verrückte» Franck Grasseler spielt heute in der 5. Liga Frankreichs.
Publiziert: 11.02.2020 um 00:24 Uhr
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Hat Jonas Omlin am meisten geprägt: Der «verrückte» Franck Grasseler.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
Michael Wegmann

Als Jonas Omlin im Sommer 2012 nach Kriens ausgeliehen wird, ist er 18 und noch weit von der 1. Mannschaft des FC Luzern entfernt. Und obwohl er auch in der 1. Liga Promotion nur Ersatz ist, schwärmt Omlin von dieser Zeit. «Das war ein supercooler Wechsel. Dieses Jahr auf der Bank war überragend.»

Grund für Omlins Begeisterung ist der damalige Kriens-Keeper Franck Grasseler. «Von Franck konnte ich extrem profitieren. Durch ihn wurde ich von einem Junioren, der keinem wehtun und einfach ein wenig kicken wollte, zu einem richtigen Goalie.»

Grasseler sei ein komplett verrückter Goalie ­gewesen, erzählt Omlin ­lachend, «jedes einzelne Trainingsspiel wollte er unbedingt gewinnen. Hätte er verloren, er wäre auf seine Teamkollegen losgegangen.»

«Halt doch einfach mal deine Klappe!»

Omlins Team verliert monatelang jedes Trainingsspiel. Der FCB-Keeper: «Die Spieler dachten: Bei Franck muss ich Vollgas geben, sonst komme ich unter die Räder. Bei Jonas aber kann ich tun, was ich will. Da merkte ich, dass ich mich ändern muss. Präsenter werden. Ich habe Franck nachgeeifert.»

Einfach sei es nicht gewesen, sagt er. «Ich war 18, meine Mitspieler, denen ich den Tarif durchgeben musste, teilweise über 30. Zu Beginn dachten sie wohl noch: «Der Junge da hinten soll doch mal die Klappe halten!»

Doch es hilft. Irgendwann ­beginnt plötzlich auch Omlins Mannschaft zu gewinnen. Franck habe ihm beigebracht, dass der Goalie nicht nur dafür da sei, Bälle zu fangen, sondern auch um seine Vorderleute zu pushen und zu lenken.

Die grosse Karriere blieb dem Verrückten verwehrt

Der «verrückte» Grasseler freut sich, als BLICK ihm von Omlins Schwärmerei erzählt. «Das macht mich schon stolz. Ich wollte Jonas damals wirklich alles mitgeben, was ich wusste. Das hat ja bestens geklappt», sagt Grasseler und lacht.

Der junge Omlin sei ein grosses Talent gewesen – anständig, ruhig und sehr lernwillig, erinnert sich Grasseler. «Nur mit den Füssen war er damals noch nicht so stark wie heute.»

Grasseler, der 2005 in den Nachwuchs des FC Basel wechselte, blieb im Gegensatz zu Omlin die grosse Karriere verwehrt. Der Franzose absolvierte immerhin 170 Partien in der Challenge League. «Ich hatte wohl auch zu viele Verletzungen», sagt er.

Seit wenigen Tagen ist der 31-Jährige beim französischen Fünftligisten Colmar unter Vertrag. Der Klub, der vor zwei Jahren pleiteging, will mit Grasseler wieder nach oben kommen. Die Prioritäten im Leben des ehrgeizigen und «verrückten» Goalies haben sich ein wenig verschoben. Vor kurzem ist er Papi eines Buben geworden. Es sei anstrengend, sagt er, «er schläft den ganzen Tag und ist in der Nacht wach».

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Brack Super League 25/26
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