Immerhin: Nach zwei Runden ist kein Team mehr punktelos. Auch die beiden klaren Startrundenverlierer Sion und FCZ würgten sich in Genf respektive Luzern zu einem 0:0. Doch nun will man beiderseits den ersten Dreier, um die Punktzahl einigermassen in Einklang zu bringen mit den hohen Ambitionen. Denn bereits stehen beide vor einem Berg Probleme. Das sind die wichtigsten Brennpunkte:
FC Sion
1. Die (Un-)Geduld des Präsidenten
Nach aussen wirkt er gelassen. Innerlich aber zerreisst es Christian Constantin ob des erneuten Fehlstarts seines Teams fast. Es droht wieder eine unambitionierte Saison. Weshalb CC im Spiel gegen den FCZ ultimativ einen Sieg fordert. Trifft das nicht ein, hat das meistens ungesunde Folgen.
2. Die Physis des Stars
Valon Behrami ist der zentrale Transfer des Sommers. Doch kaum vom Wadenbeinbruch erholt und mit wenigen Testminuten in den Beinen, spielte er gegen Basel und Servette von Beginn weg. Und war noch weit von seinem üblichen Rendement entfernt. Er sagt selber, er sei noch nicht bei hundert Prozent. Aber einer wie Behrami lebt von der Physis. Er muss fit sein. Sein eigener Fahrplan sah das für den FCZ-Match vor. Man darf gespannt sein.
3. Die Rochade des Goalies
Trainer Stéphane Henchoz sagte, man habe vor der Saison zwei potenzielle Nummern eins gehabt, stellte dann gegen Basel Anton Mitrjuschkin ins Tor. Doch der floppte – und dann gleich noch mal gegen Valencia. Und so nahm Henchoz den Russen wieder raus und die letztjährige Nummer 1 Kevin Fickentscher rein. Der hielt seinen Kasten sauber, und Mitrjuschkin spielt fortan in der U21. Nicht das, was die Motivation hebt.
4. Die Suche des Trainers
In Neuenburg wars einfach: kleines Kader. Defensivkonzept. Auf Konter lauern. Und auf Nuzzolo hoffen. In Sion ists komplizierter: 33 Mann hat Henchoz zur Auswahl. Und der Sion-Fussball soll zumindest ansehnlich-offensiv sein. Aber vor allem erfolgreich. Doch nach zwei Spielen hat Henchoz die richtige Formel noch nicht gefunden. Das zu grosse Kader, in welchem man sich auch mal verlieren kann, hat schon erste Unzufriedene zu Tage gefördert. Und so ist auch Henchoz wie so viele vor ihm erst mal ein Zauberlehrling im Wallis.
FC Zürich
1. Die harmlose Offensive
Nach zwei Runden steht nur noch beim FCZ vorne die Null. In Luzern am letzten Sonntag ist ein Schönbächler-Lattenschuss aus 30 Metern die beste Chance. Sinnbild für den harmlosen Sturm: Aus Millionen-Flop Assan Ceesay ist auch in dieser Saison kein Knipser geworden.
2. Die Qualität der Neuzugänge
Die Neuen Mimoun Mahi, Blaz Kramer, Denis Popovic, Nathan und Willie Britto sind noch keine Verstärkungen. Klar: Der Einbau braucht Zeit. Die gibt es aber vor allem im Fall der neuen Schaltzentrale Popovic eigentlich nicht. Alle Neuen waren ablösefrei – womöglich hat Sportchef Thomas Bickel am falschen Ort gespart.
3. Die fehlenden Alternativen
In der Abwehr läuft Zürich auf dem Zahnfleisch. Kevin Rüegg ist rekonvaleszent, Youngster Becir Omeragic (17) ist eben erst wieder fit geworden. Nathan musste gegen Luzern verletzt raus. Für Linksverteidiger Levan Kharabadze (19) und den bisher fahrigen Abwehrchef Umaru Bangura fehlen Alternativen im Kader.
4. Die Ambitionen
Präsident Ancillo Canepa sieht in Mimoun Mahi einen neuen Yassine Chikhaoui, zudem soll diese Saison ein Europacup-Platz herausschauen. Von diesen Ansprüchen ist bisher nichts zu erkennen. Spielerischer Glanz ist bisher höchstens in Ansätzen sichtbar. Die grosse Frage: Holt Trainer Ludovic Magnin bisher zu wenig aus dem Team heraus – oder ist der FC Zürich einfach nicht besser als für die Ränge zwischen 4 und 8?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 23 | 25 | 40 | |
2 | FC Luzern | 23 | 7 | 39 | |
3 | FC Lugano | 23 | 7 | 39 | |
4 | Servette FC | 23 | 3 | 36 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 23 | 10 | 35 | |
6 | FC St. Gallen | 23 | 7 | 35 | |
7 | BSC Young Boys | 23 | 6 | 34 | |
8 | FC Zürich | 23 | -2 | 33 | |
9 | FC Sion | 23 | -5 | 27 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 23 | -9 | 22 | |
11 | Yverdon Sport FC | 23 | -18 | 21 | |
12 | FC Winterthur | 23 | -31 | 14 |