Dem Kosovo sei Dank

FCL-Voca ist der wertvollste Sechser der Schweiz

Er ist bodenständig und anständig. Auf dem Platz aber kann FCL-Mittelfeldspieler Idriz Voca laut werden. Im Test gegen Aarau geigt er Mitspieler Blessing Eleke so lautstark die Meinung, dass es jeder Fan in der Swissporarena mitbekommt.

Voca hat sich gemacht. Vom ruhigen, fast scheuen Eigengewächs hat sich der 22-Jährige zu einem Führungsspieler entwickelt. Das sieht auch Trainer Thomas Häberli so. Er machte Voca zum Vize-Captain.

Mit Selbstvertrauen und Ruhe führt Voca seine Mitspieler. Bemerkenswert für sein junges Alter. Aber das kommt nicht von ungefähr. Die Einsätze mit der kosovarischen Nati haben ihn reifen lassen. «Da habe ich eine andere Rolle als in Luzern. Wir haben in der Nati viele erfahrene Spieler, denen ich viel abschauen kann. Es ist wichtig, dass ich auf internationalen Niveau spielen kann», sagt der Sohn eines Kosovaren und einer Bosnierin, der sich im Frühjahr 2018 für die Kosovo-Nati entschieden hat.

Interesse aus Italien

Die Einsätze mit der Nationalmannschaft und die starken Leistungen in Luzern wirken sich auch auf Vocas Marktwert aus. Dieser hat sich seit letztem Sommer mehr als verdoppelt. Neu ist der Mann aus Stansstad drei Millionen Euro wert (ca. 3,3 Mio Fr.). Kein defensiver Mittelfeldspieler hat gemäss «Transfermarkt» in der Schweiz mehr. Nur Michel Aebischer ist noch wertvoller, bei YB spielt der Youngster aber fast ausschliesslich im zentralen Mittelfeld. «Das war mir nicht bewusst», sagt Voca auf seinen Marktwert angesprochen. «Ich studiere nicht an solchen Sachen herum. Ich will einfach Fussball spielen.»

Dennoch wird sich Voca schon bald mit Angeboten aus dem Ausland auseinandersetzen müssen. Sassuolo aus Italien soll schon Interesse bekunden. Voca aber konzentriert sich auf den FCL: «Ich will gute Leistungen zeigen und so viele Spiele wie möglich absolvieren.»