Man muss sich das vorstellen: Die Präsidenten der Super League, verschiedene Verwaltungsräte, Grossaktionäre, Trainer und Spieler und die Spitze des Fussballverbandes versammeln sich und fahren gemeinsam mit einem Bus nach Basel. Kaffee und Gipfeli der hoffnungsfrohen Reisegesellschaft werden gesponsert von der Firma HWH. Der Sitz der Beratungsfirma Heusler/Werthmüller/Heitz ist das Ziel der Pilgerreise.
Dort gibt man sich die Klinke in die Hand. Wie muss man strukturiert sein? Wo finde ich die besten Spieler? Welcher Trainer passt in meine Organisation? Welche Qualitäten muss der neue Manager der Nationalmannschaft mitbringen? Die Verzweiflung ist gross, der Fragen sind viele. Und alle klammern sich an den Rockzipfel von Bernhard Heusler und Georg Heitz.
Natürlich, diese Darstellung ist überspitzt. Aber Fakt ist, dass die beiden Macher der grossen Basler Erfolge innert kürzester Zeit zu einem Machtzentrum des Schweizer Fussballs geworden sind. Das hat zwei Hauptgründe.
Zum einen ist es die Kompetenz und die Strahlkraft der Firmeninhaber, die über Jahre bewiesen haben, dass sie das vielschichtige Fussballgeschäft mit all seinen Facetten und all seinen Stolpersteinen verstehen. Sportlich, betriebswirtschaftlich, vertragstechnisch.
Zum anderen zeigt es aber auch, wie ausgetrocknet der Markt an strategischer Fussballkompetenz in diesem Land ist. Das Wursteln bei GC und der Lernprozess der neuen FCB-Führung sind nur zwei Beispiele dafür. Klammert man YB und den FC Thun aus, so ist in den letzten Monaten der Eindruck entstanden, als könne jeder Schweizer Klub kompetente Beratung brauchen.
Nicht alle, aber sehr viele wenden sich in der Not nun an die Beratungsfirma HWH. Und wo so viele Drähte zusammenlaufen, da tauchen auch kritische Stimmen auf. Hinstehen und allfällige Interessenskonflikte thematisieren mag niemand. Zu gross ist der Respekt vor der Leistung und der Persönlichkeit von Bernhard Heusler.
Dass diese drohende Machtkonzentration aber durchaus Anlass für Skepsis und kritische Fragen geben kann, ist verständlich. Aber dem Duo Heusler/Heitz kann man keinen Vorwurf machen. Sie haben in der Fussballwüste ein Angebot gemacht. Und werden nun überrannt.
Fragen gefallen lassen müssen sich andere. All jene, die mit dem Lottoschein nach Basel reisen und das Gefühl haben, dort werde man ihnen die sechs richtigen Zahlen ankreuzen. Aber auch im Lotto gewinnt meistens nur einer.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Luzern | 9 | 6 | 18 | |
2 | FC Zürich | 9 | 6 | 18 | |
3 | FC Lugano | 9 | 5 | 18 | |
4 | Servette FC | 9 | -2 | 17 | |
5 | FC St. Gallen | 9 | 6 | 14 | |
6 | FC Basel | 9 | 7 | 13 | |
7 | FC Sion | 9 | 3 | 12 | |
8 | Yverdon Sport FC | 9 | -5 | 9 | |
9 | Grasshopper Club Zürich | 9 | -4 | 8 | |
10 | FC Lausanne-Sport | 9 | -6 | 8 | |
11 | FC Winterthur | 9 | -10 | 7 | |
12 | BSC Young Boys | 9 | -6 | 6 |