Jeder in der Schweizer Fussballszene kennt seinen Namen. Seit 43 Jahren ist Urscheler (62) im Geschäft. Sein Ruf ist umstritten. Viele nennen ihn «Mischler-Max».
Jetzt ist er wieder in den Schlagzeilen. Beim FC Zürich wird er auf einer schwarzen Liste geführt. Dort sind Berater aufgelistet, mit denen der Klub nicht mehr zusammenarbeiten will. Was steckt dahinter? Und wer ist dieser Mann wirklich? BLICK besucht Urscheler im Büro seiner Firma «Goldkick» in Sion. Sechs Leute arbeiten festangestellt für ihn, auch seine Söhne Fabien (Rechtsanwalt) und Michel.
«Wir sind keine Vermittler», betont der freundliche Mann im karierten Sakko. «Wir machen Management mit qualitativer Besetzung.» Er verweist darauf, dass in seiner Firma sieben Sprachen gesprochen werden. Dass sein Büro 6 Tage die Woche geöffnet hat. Bis zu 15 Stunden am Tag. Und dass er nicht von seinen Klienten bezahlt wird. «Nur von den Vereinen.»
Sind Sie ein Mischler? Urscheler lacht. «Ich habe seit Jahren sehr viel Erfolg, da gibts Neider», behauptet er. «Aber so lange man von mir spricht, bin ich zufrieden. Dieser Spitzname belastet mich nicht.»
Urscheler trägt eine goldene Uhr, sein Haar ist etwas grau geworden. Amtsmüde ist er nicht – im Gegenteil. Die grössten Talente der Schweiz stehen bei ihm unter Vertrag. Unter anderem die U17-Weltmeister Seferovic, Chappuis und Nimeley. Der St. Galler Aufsteiger Costanzo, Basels Shootingstar Shaqiri.
Beim FCZ unerwünscht
«Fällt Ihnen etwas auf?», fragt Urscheler. «Sie spielen alle in der Schweiz.» Was er damit sagen will: Er ist nicht auf das schnelle Geld aus. Er verhökert die Talente nicht beim erstbesten Angebot ins Ausland. Genau das wird ihm oft vorgeworfen. «Das rate ich aber keinem Spieler», behauptet er. «Rakitic wäre mit 16 nach England gegangen, wenn ich nicht gewesen wäre.»
Angeblich überzeugte ihn Urscheler, sich zunächst in der Super League durchzusetzen. Genau wie Mustafi, der zu seiner Zeit beim FCZ Auslands-Offerten hatte. Urscheler wollte, dass er bleibt. «Aber in Zürich hatten sie zunächst kein Interesse.» Er zeigt Mails und Faxe an FCZ-Sportchef Bickel vom Dezember 2007.
Erst ein halbes Jahr später, nachdem Mustafi bei einem Junioren-Turnier aufdrehte, bot man ihm beim FCZ plötzlich einen gering dotierten Nachwuchsvertrag an. Urscheler transferierte Mustafi nach Basel, wo er einen Profivertrag bekam. «Seitdem bin ich beim FCZ unerwünscht.»
Beim FCB und bei YB verliert man dagegen kein schlechtes Wort über «Mischler-Max». FCB-Vizepräsident Heusler: «Die Erfahrungen, die wir mit ihm machten, sind professionell.»
Urscheler gibt zu: «Logisch, dass wir andere Interessen vertreten als die Klubs.» So boxte er für Shaqiri einen hochdotierten Vertrag bis 2014 beim FCB raus. «Wir hätten ihn auch in jede Top-Liga bringen können», ist Urscheler überzeugt. «Aber für seine Entwicklung ist die Super League das beste.»
Skrupel, 15-Jährige zu betreuen, kennt der Berater nicht. «So ist die Entwicklung im Fussball.» Und Urscheler macht sich diese Entwicklung zu Nutze.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 34 | 44 | 64 | |
2 | Servette FC | 34 | 5 | 55 | |
3 | BSC Young Boys | 34 | 6 | 53 | |
4 | FC Lugano | 34 | 3 | 52 | |
5 | FC Luzern | 34 | 8 | 51 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 34 | 9 | 50 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 35 | -3 | 50 | |
2 | FC St. Gallen | 35 | 1 | 48 | |
3 | FC Sion | 35 | -10 | 39 | |
4 | Yverdon Sport FC | 35 | -23 | 37 | |
5 | FC Winterthur | 35 | -25 | 36 | |
6 | Grasshopper Club Zürich | 35 | -15 | 33 |
Angeblich war sie nur für den internen Gebrauch gedacht, doch aufgrund eines «bedauerlichen Kommunikationsfehlers ist sie auch an Jugendtrainer und Eltern gelangt», so Canepa. Ironischerweise sind auch noch zwei Namen (Perolito und Noguero) falsch geschrieben. Die Berater finden das gar nicht lustig. Urscheler überlegt sogar, rechtlich gegen den FCZ vorzugehen – wegen Rufschädigung. H. O., Mi. W.
Angeblich war sie nur für den internen Gebrauch gedacht, doch aufgrund eines «bedauerlichen Kommunikationsfehlers ist sie auch an Jugendtrainer und Eltern gelangt», so Canepa. Ironischerweise sind auch noch zwei Namen (Perolito und Noguero) falsch geschrieben. Die Berater finden das gar nicht lustig. Urscheler überlegt sogar, rechtlich gegen den FCZ vorzugehen – wegen Rufschädigung. H. O., Mi. W.