Im Mai 2018 bestreitet Martin Angha (25) sein letztes Pflichtspiel mit dem FC Sion. Dann reisst sich das einstige Supertalent, das mit 16 vom FCZ zum Nachwuchs von Arsenal wechselte, bei einem Waldlauf den Meniskus.
Angha wird operiert, stellt seine Ernährung um, setzt auf basische Lebensmittel, beginnt regelmässig zu essen und das Krafttraining zu intensivieren. Seit Jahresbeginn ist er topfit. Doch erst in Bern darf er 2019 erstmals ran. «Es hat sich sehr gut angefühlt, auf dem Platz zu stehen», sagt er. Trotz des bitteren Gegentors in der Nachspielzeit.
Warum musste der Zürcher so lange warten? Murat Yakin begründete dies mit fehlendem Rhythmus. Doch das Hauptproblem war die Kontingentsliste: Angha besetzt den letzten Platz eines Nicht-Home-Trained-Players. Und dieser war für einen Stürmer vorgesehen, den Vater und Sohn Constantin nicht gefunden haben.
Weil sie sicher waren, diesen zu finden, sollte Angha ausgeliehen werden. Sion schickte ihn in ein Probetraining (!) bei Xamax. Angha: «Ich habe keine Ahnung, was das sollte. Ich habe dort vorgespielt, führte dann ein Gespräch mit Trainer Michel Decastel – kurze Zeit später war er nicht mehr Trainer.»
Mehr wisse er nicht über dieses schräge Intermezzo. Typisch Sion? «Vielleicht. Für mich war ein Abgang aber nie ein Thema! Ich bin sehr glücklich hier. Ich habe alles getan, um bereit zu sein, wenn ich meine Chance kriege.» Er hat sie gekriegt. Und genutzt? Das müssten andere beurteilen, sagt er. Die Antwort: ja!