Bruderkrieg beim FCZ!

Der Skandal von Basel. Waren die Fackelwürfe eine Machtdemonstration der Secondo-Gruppierung K4 gegenüber den zivilisierten Südkurven-Fans?
Publiziert: 05.05.2008 um 22:55 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 21:30 Uhr
Von Alain Kunz und Christian Bürge

Die Indizien deuten darauf hin. Doch warum Machtdemonstration? Um das zu verstehen, muss man in der Geschichte der FCZ-Fans blättern. Nachdem es durch die K4, einer Gruppe von Secondos aus dem Zürcher Kreis 4, mehrmals zu Ausschreitungen gekommen war, sprach der FCZ am 18.9.2006 gegen sie und die geistesverwandten Fussball-Prolls Stadionverbote aus.

Doch die Südkurve, die FCZ-Fangruppen-Vereinigung, verbrüderte sich mit der K4 und klopfte die FCZ-Bosse weich. Als die Gewaltbereitschaft (u.a. Plünderungen auf Autobahnraststätten) aber kein bisschen abnahm, liess die Südkurve im Februar 2008 die beiden Vereinigungen doch fallen. Obwohl gerade sie es waren, welche die Südkurven-Fans bei «heiklen» Aktionen jeweils unterstützt hatten. Sei es beim Schmuggeln von Pyro ins Stadion. Oder dem Erstürmen von Eingängen. Zumindest behauptet das die K4 in einem Flyer, mit dem sie sich gegen die Ächtung durch die Südkurve und gegen das Stadionverbot des FCZ im Februar 2008 zur Wehr gesetzt hatte.

Die Gruppierung wurde in der Folge immer radikaler. Sie durfte im Letzi die offiziellen Südkurven-Sektoren 26 und 27 nicht mehr betreten. Der Sektor 28 wurde ihre neue Heimat. Ein Hort der Geächteten. In der Zwischenzeit hatten sich die Südkurvler und die Verantwortlichen des FCZ angenähert, dass sogar ein Fanvertreter Einsitz in den Verwaltungsrat nehmen sollte und soll. Genau diese Bemühungen sollten durch die Gewaltorgie vom Freitag torpediert werden. Es erstaunt nicht, dass die Südkurven-Hooligans «City Boys» die K4-Mitglieder am HB Zürich nach der Rückkehr aus Basel abpassten und ihnen eine Abreibung verpassten.

«Ein ganz übler Haufen»

Die Südkurven-Fans verurteilen die Aktion der K4 im Stadion aufs Schärfste. «Fackeln zu werfen, ist wie mit der Pistole auf jemanden zu schiessen – hirnlos», sagt Marcel Hofstetter, Präsident des Fanklubs Letzi. Und weiter: «Wir distanzieren uns von solchen Gruppierungen.» Anonym sagt einer über die K4: «Das ist ein ganz übler Haufen. Gewaltbereite Hunde. Am Freitag waren sie sturzbetrunken oder unter Drogeneinfluss. Bei Bedarf statten sie dir auch Hausbesuche ab.» Christian Wenger vom Fanclub 1896: «Gewisse Gruppierungen kennen das Gesetz besser als die Polizei. Sie wissen, es kann ihnen nichts passieren.»

Derart in Sicherheit wiegen können sich K4 und Konsorten wie beteiligte 1.-Mai-Krawallbrüder nicht. Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt verfügt über viel Filmmaterial der Fackelwürfe und hat die Fans aufgerufen, Handybilder und dergleichen einzuschicken. Das hat sie nach der Schandnacht von Basel am 13. Mai 2006 so gemacht. Mit gutem Erfolg.

Super League 24/25 - Meisterrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
34
44
64
2
Servette FC
Servette FC
34
5
55
3
BSC Young Boys
BSC Young Boys
34
6
53
4
FC Lugano
FC Lugano
34
3
52
5
FC Luzern
FC Luzern
34
8
51
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
34
9
50
Champions League-Qualifikation
UEFA Europa League-Qualifikation
Conference League Qualifikation
Super League 24/25 - Relegationsrunde
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC St. Gallen
FC St. Gallen
33
3
47
2
FC Zürich
FC Zürich
34
-5
47
3
FC Sion
FC Sion
34
-9
39
4
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
34
-13
33
5
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
33
-24
33
6
FC Winterthur
FC Winterthur
34
-27
33
Relegation Play-Off
Abstieg
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