BLICK liegt ein brisantes Schreiben der GC-Führung an alle Eltern der Nachwuchskicker und deren Berater vor. Titel des Briefes: «Neue Richtlinien mit Beratern in Bezug auf Spieler unter 18 Jahren». GC teilt mit, dass Berater bei Spieler- und Eltern-Gesprächen und allfälligen Vertragsgesprächen ab sofort am Verhandlungstisch nicht mehr erwünscht sind.
So ein Berater-Verbot ist neu: Noch kein Schweizer Klub hat bisher Spielerberater von Verhandlungen ausgeschlossen! Man wisse um den Stellenwert der Agenten, sagt GC-Sportchef Mathias Walther, «doch wir sehen bei Spielern unter 18 Jahren die Eltern als Bezugs- und Ansprechpersonen. Selbstverständlich ist es den Eltern freigestellt, sich und ihren Junior beraten zu lassen.»
«Ein unübliches Vorgehen», nennt es Franco Moretti, Vize-Präsident der Schweizer Vereinigung der Spieleragenten (SFAA), «doch bei GC wird man sicher seine Gründe dafür gehabt haben.»
Walther: «Einige Dinge passten uns nicht»
Nur welche? Warum geht GC gegen Berater vor? Was ist auf dem Campus in Niederhasli vorgefallen? Walther: «Es geht nicht um einen spezifischen Fall. Es haben sich zuletzt einige Dinge kumuliert, die uns nicht passen.»
Bei Nachwuchspartien auf dem Campus ist es in letzter Zeit zu- und hergegangen wie auf einem Bazar. Laut BLICK-Informationen betreiben einzelne Spieler-Agenturen in den Nachwuchsabteilungen ein aggressives Forechecking, sie treiben Junioren und ihre Eltern in die Enge. Den Talenten wird gerne eine grosse Karriere versprochen, den Eltern gar Geld. Ein Spielerberater, der anonym bleiben möchte, bestätigt: «Da wird teilweise ein wahnsinniger Druck auf die Jungen und deren Eltern gemacht.» Er befürwortet deshalb die GC-Initiative.
Ein anderer Agent kennt die Problematik auch, nervt sich aber über die Vorgehensweise der GC-Verantwortlichen. «Sie sollten besser Farbe bekennen und diejenigen Berater, welche Druck ausüben, melden. Oder sogar ausschliessen. Man kann doch nicht alle in einen Topf werfen.»
Walther sagt: «Ich möchte betonen, dass wir mit den meisten Agenten gut zusammenarbeiten. Mit unserem Entscheid wollen wir nicht in den Kampf ziehen, sondern einzig unsere Junioren und deren Eltern schützen.»
Ist Verbot rechtlich erlaubt?
Moretti, selbst langjähriger Spielerberater, kann mit diesem Verbot leben. «Unserem professionellen Austausch mit GC wird das nicht schaden. Im Hintergrund den Spieler und sein Umfeld zu beraten, ist ja dennoch möglich und auch wichtig. Eine solche Beratung ist aus meiner Sicht ein Mehrwert für alle Seiten, sofern sie seriös und zielorientiert ist.»
Man habe im 2010 die Berater-Vereinigung auch gegründet um sich von den sogenannten «schwarzen Schafen», respektive «Feierabendagenten» zu distanzieren, so Moretti weiter. «So weit ich informiert bin, hat GC auch nicht wegen Mitgliedern unserer Vereinigung zu dieser drastischen Massnahme gegriffen.»
Doch ist ein «Vermittler-Verbot» überhaupt erlaubt? GC-Rechtsanwalt Vitus Derungs: «Ja, wir haben ja keine Verträge mit den Agenten der unter 18-jährigen Spielern abgeschlossen. Das bedeutet, dass wir weder gesetzlich noch vertraglich dazu verpflichtet sind, Spielervermittler an den Gesprächen mit diesen Spielern teilhaben zu lassen. Und eine Beratung der Spieler durch ihre Vermittler verhindern wir dadurch ja nicht.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 6 | 10 | 15 | ||
2 | 6 | 5 | 13 | ||
3 | 6 | 4 | 12 | ||
4 | 6 | -1 | 10 | ||
5 | 5 | 1 | 8 | ||
5 | 5 | 1 | 8 | ||
7 | 4 | 4 | 7 | ||
8 | 5 | -2 | 3 | ||
9 | 4 | -2 | 3 | ||
10 | 5 | -6 | 3 | ||
11 | 5 | -6 | 2 | ||
12 | 5 | -8 | 2 |