Blutüberströmt bleibt er liegen. Er regt sich nicht mehr, nachdem ihn Thun-Goalie Francesco Ruberto ohne Absicht mit den Fäusten niedergestreckt hat. Die Ärzte eilen herbei und helfen Reto Ziegler vom Platz. Es passiert im ersten Spiel des Ex-Nati-Stars für den FCL Anfang Oktober – schon der Start in Luzern verheisst nichts Gutes.
Im Sommer war Ziegler in Sion nicht mehr erwünscht. Anfang Juli verkündet Sion-Boss Christian Constantin, dass er sich mit seinem damaligen Captain nicht über einen neuen Vertrag einigen konnte. Ziegler, der über 90 Spiele für Sion bestritt, will wohl zu viel Geld.
Nach dem Sion-Abenteuer landet der 31-Jährige nicht im Ausland, wie er sich das gewünscht hat. Obwohl Ziegler im Sommer noch bei Celtic Glasgow und Betis Sevilla gehandelt wird. Und das Ausland ist nicht das einzige Ziel Zieglers, das er nicht erreicht: Der 35-fache Internationale will auch zurück in die Nati. «Das ist mein grösstes Ziel. Das ist es, was mich täglich antreibt», sagt er noch letztes Jahr. Im Mai 2014 beim 1:0 gegen Jamaika läuft Ziegler zum bisher letzten Mal mit dem Schweizerkreuz auf der Brust auf.
In der Zwischenzeit kickt der Genfer aber für Luzern und kämpft gegen den Abstieg in die Challenge League. Seit dem blutigen Zwischenfall in Thun herrscht in Luzern sportliche Flaute – für Ziegler und den FCL. Denn vor der Partie im Berner Oberland ist Luzern noch auf Rang 7, mittlerweile ist der Klub in der Liga Tabellenletzter und im Cup ausgeschieden.
Zukunft weiter ungewiss
Nicht nur Trainer Markus Babbel ist in der Innerschweiz angezählt. Auch über die Zukunft von Reto Ziegler wird gerätselt. Sein Vertrag läuft in der Winterpause aus. Ob dieser verlängert wird, steht in den Sternen. «Es ist jetzt nicht der Moment, um über die Zukunft zu philosophieren», stellt Ziegler klar. Es stünden schwierige Spiele in der Liga an, diese seien aktuell wichtiger. Aber der Routinier bleibt optimistisch: «Die Stimmung in der Mannschaft ist trotz der misslichen Tabellenlage gut.
Deshalb bin ich auch überzeugt, dass wir wieder aus dem Keller kommen werden.»Beim Cup-Out in Basel (1:2) unter der Woche sitzt Ziegler nur auf der Bank. «Es war notwendig», meint Babbel. «Die Jungen haben sich aufgedrängt.» Ob Ziegler heute gegen seinen Ex-Klub Sion spielen wird, lässt Babbel bis kurz vor Spielbeginn offen. Jetzt ist klar: Ziegler spielt! Er dürfte darauf brennen, seinem Ex-Klub eine Packung mitzugeben und den Luzerner Tiefflug zu beenden.
Ob der Ziegler seinen FCL gegen Ex-Klub Sion zum Sieg führen kann, verfolgen Sie ab 19 Uhr live bei BLICK im Ticker.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 36 | 48 | 70 | |
2 | Servette FC | 36 | 8 | 59 | |
3 | BSC Young Boys | 36 | 7 | 57 | |
4 | FC Luzern | 36 | 7 | 52 | |
5 | FC Lugano | 36 | -3 | 52 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 36 | 8 | 51 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 36 | 1 | 53 | |
2 | FC St. Gallen | 36 | 0 | 49 | |
3 | FC Sion | 36 | -9 | 41 | |
4 | Grasshopper Club Zürich | 36 | -11 | 36 | |
5 | FC Winterthur | 36 | -27 | 36 | |
6 | Yverdon Sport FC | 36 | -29 | 35 |