Darum gehts
- Ukrainische Fussballfans kämpfen an der Front gegen russische Invasion
- Stand of Heroes unterstützt Familien gefallener Fans emotional und finanziell
- Über 200 Fussballfans seit 2014 im Krieg getötet, viele in Gefangenschaft
Wer auf die Homepage von Stand of Heroes geht, dem läuft es kalt den Rücken runter. «Dmytro Nyschnyk, Fan von Dynamo Kiew, gefallen am 30. April 2022 in der Nähe von Saporischschja», steht dort geschrieben. Oder «Serhii Fedik, Fan von Tschornomorez Odessa, getötet am 24. März 2023 im Bezirk Bachmut». Oder: «Waleri Koscharny, Fan vom FC Sumy, am 1. Dezember 2022 bei einem Kampfeinsatz im Dorf Kurdjumiwka ums Leben gekommen.»
Diese drei Namen stehen leider stellvertretend für deutlich mehr gefallene ukrainische Fussballfans, denen auf Stand of Heroes die letzte Ehre erwiesen wird und deren Schicksal so nicht in Vergessenheit geraten soll.
Vereint, um gemeinsam gegen Russland zu kämpfen
Als Russland im Februar 2022 die Ukraine überfiel, gehörten Fussballanhänger und Mitglieder von Fan-Bewegungen zu den Ersten, die an die Front gingen. «Leider erreichten uns schon kurz nach Beginn der Invasion immer mehr Nachrichten von gefallenen Fans; deshalb gründeten Charkiwer Ultras im Sommer 2022 die Stiftung», erklärt Kateryna von Stand of Heroes und fügt an: «Ursprünglich war die Initiative nur für Charkiw gedacht. Doch als die Zahl der getöteten Männer im ganzen Land immer mehr zunahm, weiteten wir unsere Bemühungen schnell aufs ganze Land aus.»
Während sich früher die Ultras der einzelnen ukrainischen Klubs spinnefeind waren, sind sie längst vereint, um gemeinsam gegen Russland zu kämpfen. Kateryna: «Seit 2014 zogen viele Ultras in den Krieg. Dabei kamen schon über 200 Fans ums Leben. Und viele Vertreter der Fussballgemeinde stecken zum Teil schon seit Jahren in russischer Gefangenschaft.»
«Wir ehren das Andenken dieser Helden»
Doch was macht die Stiftung konkret? Kateryna: «Unser Hauptziel ist es, den hinterbliebenen Familien der getöteten Fans beizustehen. Wir unterstützen sie im schwersten Moment ihres Lebens: dem Verlust eines geliebten Menschen. Uns geht es nicht nur um Geld. Wir bieten auch emotionale, soziale und rechtliche Unterstützung und ehren das Andenken dieser Helden, indem wir ihre Geschichten teilen, Denkmäler errichten und Gedenkveranstaltungen abhalten.»
Mittlerweile hat Stand of Heroes schon über 200 Familien unterstützt. «Unser oberstes Ziel ist es, sicherzustellen, dass keine Familie mit ihrer Trauer allein ist und dass alle eine verlässliche Unterstützung und Betreuung erhalten.»
Eine Aufgabe, die leider wohl noch länger dringend nötig sein wird.