Sportministerin fordert Entschuldigung
Dicker Zoff! Frankreichs Verbandspräsident geht auf Zidane los

Da herrscht dicke Luft im französischen Fussball-Lager! Präsident Noël Le Graët würdigt Zinedine Zidane herab. Das kommt bei unseren Nachbarn gar nicht gut an.
Publiziert: 09.01.2023 um 16:04 Uhr
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Aktualisiert: 09.01.2023 um 19:40 Uhr

Didier Deschamps hat den Vertrag als Trainer von Les Bleus vor wenigen Tagen bis 2026 verlängert. Damit ist klar: Zinédine Zidane (50) wird nicht französischer Nationalcoach – zumindest nicht in naher Zukunft. Und wohl auch nicht, solange Noël Le Graët (81) noch als Verbandspräsident Frankreichs amtet.

In einem Interview mit «RMC Sport» äussert sich dieser nämlich herablassend über die Mittelfeld-Ikone. Zidane wäre für viele die erste Alternative zu Deschamps gewesen, hätte dieser den Vertrag nicht verlängert. Nicht so für den Präsidenten – er gibt dem 50-Jährigen live auf Sendung einen Korb. Und wie!

Hinsichtlich des möglichen Jobs habe Le Graët nie mit Zidane gesprochen. Und: «Falls Zidane angerufen hätte, hätte ich nicht einmal abgenommen, geschweige denn darauf reagiert.»

Zinedine Zidane wird von Frankreichs Verbandspräsident Noël Le Graët attackiert.
Foto: AFP
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Der 81-jährige Unternehmer wird im Interview auch noch gefragt, ob er wisse, wohin es den seit gut zwei Jahren arbeitslosen «Zizou» verschlagen könnte. Seine Antwort: «Er kann machen, was er will, es interessiert mich nicht im Geringsten.»

«Soll seine Schuhe küssen»

Die Aussagen und der Tonfall in den Antworten sorgen in Frankreich für reichlich Unmut. Immerhin wurde Zidane als Spieler mit Frankreich 1998 Weltmeister und holte zwei Jahre später auch noch den EM-Titel mit seinem Land.

«Zidane ist Frankreich. So respektlos behandelt man eine Legende nicht», schreibt Kylian Mbappé auf Twitter. Weltfussballer Karim Benzema wird noch deutlicher. «Le Graët sollte vielleicht einmal schauen, was Zidane alles für den französischen Fussball getan hat und dann seine Schuhe küssen, statt so über ihn zu sprechen.»

Sogar Real Madrid meldet sich

Während Sportministerin Amelie Oueda-Castera mittlerweile eine öffentliche «Richtigstellung der Sache» fordert, publiziert Real Madrid ein offizielles Statement. «Ein Mangel an Respekt gegenüber einer der grössten Legenden des Fussballsports. Zinédine Zidane hat sein Land immer mit ganzem Herzblut verteidigt. Wir fordern eine Entschuldigung.»

Obs noch dazu kommt? Bisher haben sich weder Le Graët noch der französische Verband genauer zur Thematik geäussert. (par)

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