Alle sind sie da. Die Mamma. Die Schwestern. Die Ehefrau mit den vier gemeinsamen Kindern. Der Cousin. Alle sind sie versammelt. In einem Konferenzraum des Swisshôtel in Zürich Oerlikon fiebern sie mit ihrem Gianni mit. Stunden-langes Zittern. Und dann ist es so weit. Plötzlich ist es klar: Gianni Infantino heisst der neue Fifa-Boss. Il piccolo ist Präsident!
«Das war Wahnsinn! Dieser unglaubliche Druck, den wir in den letzten Wochen und Monaten mit uns herumgetragen haben, war auf einmal weg. Es ist eine Riesenlast, die jetzt von unseren Schultern fällt. Ein unglaubliches Gefühl der Befreiung», sagt Schwester Mirella nur Minuten nach der Wahl zu BLICK. Ihre Stimme ist tränenerstickt. Gianni Infantinos Mamma sitzt derweilen nur da und scheint noch gar nicht zu realisieren, was soeben passiert ist.
«Wer sagt denn, dass Gianni gewonnen hat? Wer behauptet so was?», fragt sie immer wieder. Bis ihr die Familie schliesslich erklärt, dass es tatsächlich so ist, dass ihr Gianni jetzt Präsident des Weltfussballverbandes ist. Als sie dies endlich begreift, sagt die 81-Jährige zu BLICK: «Ich bin so glücklich, und vor allem bin ich so stolz auf meinen Gianni!»
Cousin Daniel Nellen, der für Gianni Infantino wie ein Bruder ist, kann es ebenfalls kaum glauben: «Piccolo Gianni, mit dem ich meine ganze Kindheit verbracht habe, ist jetzt der mächtigste Mann des Sports! Es ist wie ein Traum.»
Einer der seltenen Träume, die wahr werden. Schwester Mirella beschreibt die Gefühle der Familie Infantino euphorisch: «Wir sind so glücklich. Es gibt in unserem Wortschatz gar keine Worte, um das zu beschreiben. Gianni ist einfach top. Der Beste. Der Hammer! Ich mag es ihm so gönnen, dass sich seine ganze Arbeit, die er investiert hat, nun ausbezahlt. Ich hoffe jetzt nur, dass ihm alle vertrauen werden. Denn Gianni wird diesen Job hervorragend meistern.»