Dieser Skandal stinkt zum Himmel. Und ist eine Sauerei. Opfer davon ist David Müller. Seit zehn Jahren Amateur-Schiri. Erlebt hat er mit den Hobby-Kickern schon viel. Musste sich schon einiges unter der Gürtellinie anhören.
Dass er jetzt aber schon Dinge, die von unterhalb der Gürtellinie stammen, riechen und aus seinen Kleidern waschen muss, geht ihm zu weit.
Der Schiri klagt im BLICK an: «Ein Spieler pinkelte über meine Kleider!» Sein gelbes, hässliches und stinkendes Wunder erlebte der 38-Jährige vor elf Tagen beim 4.-Liga-Spiel zwischen Trubschachen und Lotzwil-Madiswil (3:3).
Die Stimmung ist aufgeheizt. Kurz vor Schluss stellt Müller einen Lotzwil-Madiswil-Spieler mit Gelb-Rot vom Platz.
«Nach einem Wortgefecht über den Platz mit Beleidigungen bin ich der Überzeugung, dass der Spieler sich auf den Weg in die Garderobe machte», hält Müller in seinem Spielrapport fest.
Als sich auch der Unparteiische in die Kabine begibt, stockt ihm der Atem. Nicht nur wegen des Gestanks. «Mein T-Shirt lag auf dem Boden. Das Frottiertuch und die frischen Socken wurden aus der Tasche genommen und in eine Ecke geschmissen», erzählt Müller. Dann erst wird ihm das ganze Ausmass der Sauerei bewusst: «Meine Kleider und Tasche waren voll bepinkelt! Am Boden waren überall Urinspuren. Es stank fürchterlich», sagt er.
Er schiesst Beweisfotos und ruft die beiden Trainer zu sich. Für Müller ist klar, wer hinter der Aktion steckt: «Ich vermute, dass es der Spieler war, den ich vom Platz geschickt habe.»
Anzeige wegen Ehrverletzung
Adolf Peter, Coach von Lotzwil-Madiswil, wehrt sich gegen die Vorwürfe: «Der Spieler war nach seinem Platzverweis die ganze Zeit in der Nähe des Spielfelds und putzte seine Schuhe. Ich verachte, was passiert ist. Aber ich verachte es genauso, dass wir jetzt beschuldigt werden. Ich bin überzeugt, dass es keiner meiner Spieler war.»
Schiri Müller hat den Vorfall beim Verband gemeldet und bei der Polizei Anzeige wegen Ehrverletzung eingereicht! Mangels Beweisen noch gegen Unbekannt. «Dieser Schweinehund, der dies gemacht hat, muss lange aus dem Verkehr gezogen werden!», sagt Müller.
Die Verdächtigten von Lotzwil-Madiswil wollen sich dies nicht gefallen lassen. Trainer Peter würde sogar zum Gegenbeweis antreten lassen: «Meine Spieler haben alle gesagt, dass sie freiwillig zur Urinprobe gehen. Sie haben nichts zu befürchten. Wenn wir aber imageschädigend verdächtigt werden, reichen wir Gegenklage wegen Verleumdung ein.» Schöner Seich!