«Es gibt das Horrorszenario eines fussballlosen 2020»
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SFV-Generalsekretär Breiter:«Es gibt das Horrorszenario eines fussballlosen 2020»

SFV-Generalsekretär Robert Breiter war unser virtueller Mann in Nyon
«Es gibt das Horrorszenario eines fussballlosen 2020»

Generalsekretär Robert Breiter war an der Uefa-Krisensitzung unser virtueller Man in Nyon, weil Präsident Dominique Blanc mit dem Virus infiziert ist. Breiter malt schwarz für die laufende Saison.
Publiziert: 17.03.2020 um 19:43 Uhr
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Robert Breiter vertrat an der Uefa-Telefonkonferenz die Schweiz.
Foto: TOTO MARTI
Alain Kunz

Robert Breiter, Sie sind in Quarantäne, weil Sie Kontakt mit Dominique Blanc hatten. Sie haben sich aber nicht angesteckt?
Robert Breiter: Das weiss ich nicht. Ich habe keinen Test gemacht, nein, durfte keinen machen, weil ich erstens nicht zu einer Risikogruppe gehöre, und zweitens keine Symptome habe. Mir geht es gut.

Die Verschiebung der EM war bloss noch Formsache.
Ja. Sie war alternativlos. Es gab kaum Wortmeldungen. Es war einstimmig.

Es gab im Vorfeld das Modell, die EM im Dezember zu spielen. Oder das Angebot von Russland, die Euro dort auszutragen. Wurden diese Modelle studiert?
Nein. Es war von Anfang an klar, dass man in einem Jahr spielen will. Zu den gleichen Zeiten, in den gleichen zwölf Städten.

Was bedeutet die Verschiebung für unsere Nati?
Dasselbe wie für alle anderen qualifizierten Nationen auch. Im Kalender vorgesehen ist ein Slot für internationale Spiele Anfang Juni. Die Planung geht mal dahin, dann zu spielen. Sei es gegen diejenigen Teams, auf die wir in Katar getroffen wären, also Kroatien und Belgien. Einfacher wäre wohl, die beiden dann vorgesehenen Spiele gegen Deutschland und Liechtenstein auszutragen. Danach kann man die gesamte Vorbereitung auf die EM einfach ein Jahr nach hinten schieben.

Juni? Das dürfte schwierig werden, zumal es schon mit den nationalen Meisterschaften ganz eng wird.
Das ist so. Aber man darf die Hoffnung nicht aufgeben. In der Schweiz haben wir 13 Meisterschafts- und drei Cuprunden durchzubringen. Im Mai und Juni müsste man mindestens zweimal die Woche spielen, um bis Ende Juni durchzukommen, was die Idee der Uefa ist. Möglicherweise sogar dreimal! Und kein Mensch weiss, wie sich das Virus entwickelt. Vielleicht werden wir bis Ende Jahr nicht spielen können. Und dann können wir irgendwann die jetzt unterbrochenen Meisterschaften zu Ende spielen. Aber das ist ein Horrorszenario.

Abgesehen davon: Fussball ist im Moment eine nicht so wichtige Nebensache, spüren Sie das auch?
Absolut! Fussball ist so nebensächlich wie noch nie. Jetzt geht es nur um eins: Die Eindämmung dieses Virus’.

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