Favorit steht im Cup-Halbfinal

Lugano schlägt Thuner Aufholjagd brutal nieder

Das Spiel: Angst vor dem «Riesentöter» aus Thun? Der Unterklassige aus dem Berner Oberland lernte bereits GC (0:1) und Servette (1:4) das Fürchten. Lugano beantwortet diese Frage mit einem frühen Doppelschlag. Die Message ist klar und deutlich: Nein! Und doch kommen die Tessiner noch einmal ins Zittern. Verantwortlich dafür: Lugano-Schreck Nicola Sutter. Der Innenverteidiger erzielt den Anschlusstreffer.

Da werden Erinnerungen wach. Bereits 2019 im Cup-Viertelfinal gegen denselben Gegner verewigte sich Sutter in der Torschützenliste. Die Partie endete dazumal mit einem 3:2-Sieg der Thuner. Es bahnt sich eine Wiederholung der Geschichte an. Der Favorit wankt. Thun spielt. Thun dominiert. Thun gleicht aus.

Plötzlich läuft den Tessinern doch noch der Angstschweiss über den Rücken und der scheint sie wachzurütteln. Thun schnuppert an der nächsten Überraschung, will mehr, will zu viel. Lugano überspielt die hochstehenden Abwehrreihen mit einem Pass und bringt den Angriff blitzsauber zu Ende. Kurz darauf folgt das 4:2 – die Entscheidung? Nicht in diesem verrückten Spiel! Ein Penalty bringt Thun noch einmal ran. Zu mehr reicht es jedoch nicht. Lugano zieht in den Halbfinal ein.

Die Tore:

12. Minute, 0:1 | Maren Haile-Selassie: Yuri, der linke Flügel von Lugano, findet mit seiner Flanke den Kopf von Celar. Sein Abschluss aus wenigen Metern kann Ziswiler im Tor der Thuner parieren. Das Problem? Der Abpraller landet direkt auf dem Fuss von Maren Haile-Selassie, der nur noch einschieben muss.

14. Minute, 0:2 | Yuri: Die Angriffsmaschinerie von Lugano kommt ins Laufen – und wie! Zwar rutscht Sabbatini im Strafraum im dümmsten Moment aus, doch die Thuner Hintermannschaft kann nur ungenügend klären. Der Ball landet bei Yuri, der nicht lange fackelt und aus der Drehung abzieht. Ziswiler im Tor taucht ab – vergebens. Der Doppelschlag ist perfekt.

32. Minute, 1:2 | Nicola Sutter: Dominik Schmid schlägt einen Freistoss von der Strafraumecke aus in den Sechzehner hinein. Dort katapultiert sich Sutter in die Höhe und köpft die Kugel in die Maschen. Mit viel Wucht schlägt der Ball hinter Lugano-Schlussmann Osigwe ein.

50. Minute, 2:2 | Pius Dorn: An der linken Ecke des Strafraums möchte Alexander Gerndt, der Ex-Luganesi, eigentlich abschliessen, doch vor ihm baut sich eine schwarz-weisse Mauer auf. Deswegen entscheidet sich der Routinier um und flankt den Ball über die gesamte Abwehr hinweg. Im Rücken der Defensivreihen trifft Pius Dorn per Direktabnahme zum Ausgleich.

73. Minute, 2:3 | Jonathan Sabbatini: Bottani wird auf der linken Aussenbahn in die Tiefe geschickt. Er zieht in den Strafraum hinein und bedient Jonathan Sabbatini durch die Beine eines Abwehrspielers hindurch. Der Captain braucht nur noch einzuschieben.

80. Minute, 2:4 | Sandi Lovric: Olivier Custodio flankt von der rechten Seite. Die Thuner sind wieder nicht auf der Höhe und lassen Sandi Lovric ziehen. Dieser trifft eiskalt.

84. Gerndt, 3:4 | Alexander Gerndt: Nach einer Ecke stellt sich Daprelà gegen Bürki höchst ungeschickt an – Penalty. Der Tessiner Haudegen hat Glück, dass er nicht die zweite Gelbe sieht und vom Platz fliegt. Gerndt lässt sich nicht zweimal bitten und verwandelt den Strafstoss souverän.

So gehts weiter: Für den FC Lugano wartet am kommenden Sonntag eine Herkulesaufgabe. Die Tessiner sind beim Leader aus Zürich zu Gast (16.30). Der FC Thun trifft eine Liga tiefer am selben Tag auswärts auf den FC Aarau (14.15).