Das Spiel:
Könnte man die Begeisterungsfähigkeit von Matthias Hüppi in Energie umwandeln, die Flutlichter im Stade de la Fontenette hätten keinen Strom gebraucht. Schon bei seinem Amtsantritt im Dezember 2017 sprach Hüppi vom Cup-Coup: «Wir wollen Leute mit grün-weissen Perücken an den Final fahren sehen!» Nun sind die Ostschweizer auf gutem Weg, zum zweiten Mal in Folge ins Wankdorf zu fahren.
Grüne Perücken sind während dem Viertelfinal gegen Carouge zwar keine zu sehen, begeistert sind die rund 150 Espen-Fans am Ende trotzdem. Weil sie ein attraktives, hitziges Spiel zu sehen bekommen. Schon nach acht Sekunden brennts, Carouge-Verteidiger Magnin holt Duah unsanft von den Beinen, Schiri Horisberger fasst sich ein erstes Mal in die Brusttasche. Fünf Gelbe Karten werden es nach einer halben Stunde sein. Hinzu kommen zig weitere Fouls, unzählige Diskussionen, zwei Rudelbildungen. Was für ein Cup-Fight!
Und dazwischen wird attraktiver Fussball geboten. Ruiz und Duah scheitern an Carouge-Goalie Chappot, Görtler machts nach 24 Minuten besser, trifft nach einem Eckball zur Führung. Kurz vor der Pause scheitert Bastien Toma erst an der Latte und dann auch noch am Pfosten, die Espen im doppeltem Aluminium-Pech!
Auf der Haupttribüne kann es der direkt hinter Coach Peter Zeidler sitzende Hüppi kaum fassen. Aiaiaiai. Wenn sich das bloss nicht rächt….Und in der Tat kommt Carouge gut aus der Kabine. Erst setzt Kilezi einen Kopfball aus bester Position übers Gehäuse, dann verzieht Vieira aus der Distanz.
Weil Jankewitz kurze Zeit später aber einen Abpraller von Chappot über die Linie drückt, geht die sagenhafte Cup-Reise für die tapferen Genfer zu Ende. Die kommen zehn Minuten vor Schluss zwar noch zum Anschlusstreffer, mehr aber liegt am Ende nicht drin. Und die St. Galler? Die träumen vom ersten Titel seit 22 Jahren. Und dem zweiten Cup-Sieg nach 1969.
Die Tore:
23. Minute, 0:1 | Lukas Görtler: Nach einem Eckball, getreten von Ruiz, verlängert Duah im Strafraum per Kopf. Der Ball fällt Espen-Captain Görtler vor die Füsse. Der Deutsche knallt die Kugel unter die Latte, Chappot im Kasten von Carouge kann nichts dagegen ausrichten.
66. Minute, 0:2 | Alexandre Jankewitz: Es ist eine Kollaboration zweier Joker. Alessio Besio, der für Gullemenot in die Partie kommt, schliesst auf Höhe des Elfemterpunkts ab, Chappot pariert. Doch der ebenfalls eingewechselte Jankewitz steht goldrichtig und braucht nur noch einzuschieben.
81. Minute, 1:2 | Christian Konan: Carouge-Mittelfeldspieler Mettler geht auf der rechten St. Galler Abwehrseite komplett vergessen, doch seine Ballannahme ist nicht optimal. Praktisch auf der Torauslinie stehend, zieht er rotzfrech ab. Der Ball prallt von Goalie Watkowiak und dem Pfosten vor die Füsse von Konan. Der kurz zuvor eingewechselte Offensivmann drückt die Kugel über die Linie. Die Affiche wird nochmals spannend.
So gehts weiter: Der letzte Halbfinalist wird am Donnerstag zwischen Thun und Lugano ermittelt (18.30 Uhr live SRF info). Lugano greift dann am Sonntag wieder an. Die Tessiner reisen in den Letzigrund, wo sie ab 16 Uhr auf den FC Zürich treffen. Promotion-Ligist Étoile Carouge spielt am Samstag 19. Februar wieder. Ab 15 Uhr spielen die Genfer dann gegen Bavois.
Stade de la Fontenette, SR: Horisberger
Die Aufstellungen:
Carouge: Chappot; Baddy, Dia, Magnin, Kursner; Dalvand (85. Regillo); Chappuis, Mettler; Kilezi (70. Sestito), Boussaha (63. Samba), Vieira (70. Konan).
St. Gallen: Watkowiak; Sutter, Stergiou, Stillhart, Schmidt; Görtler, Quintilla, Toma; Ruiz (61. Jankewitz); Duah, Guillemenot (61. Besio).
Gelb: 1. Magnin, 6. Stergiou, 29. Boussaha, 82. Delvand, 86. Mettler (alle Foul), 25. Dia, 25. Guillemenot (Unsportlichkeit).
Stade de la Fontenette, SR: Horisberger
Die Aufstellungen:
Carouge: Chappot; Baddy, Dia, Magnin, Kursner; Dalvand (85. Regillo); Chappuis, Mettler; Kilezi (70. Sestito), Boussaha (63. Samba), Vieira (70. Konan).
St. Gallen: Watkowiak; Sutter, Stergiou, Stillhart, Schmidt; Görtler, Quintilla, Toma; Ruiz (61. Jankewitz); Duah, Guillemenot (61. Besio).
Gelb: 1. Magnin, 6. Stergiou, 29. Boussaha, 82. Delvand, 86. Mettler (alle Foul), 25. Dia, 25. Guillemenot (Unsportlichkeit).