Philipp: «Passt mir Davids Freundin nicht, hat die Beziehung keine Chance»
Das Interview mit den Degen-Zwillingen

Für Philipp und David Degen ging eine enttäuschende Saison zu Ende. Auf Blick.ch sprechen sie exklusiv über die harte Zeit.
Publiziert: 05.06.2009 um 12:22 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:04 Uhr
Von Andreas Böni
Sie wohnen inzwischen schon länger alleine. Philipp in Liverpool, David in Oberwil BL. Wer ist der bessere Hausmann?David Degen: Philipp, er ist eitel. Er hat einen Putzfimmel.Philipp Degen: Ordnung ist das halbe Leben. Das habe ich in Dortmund gelernt.David: Einen grausamen Putzfimmel. Wenn die Serviette auf dem Tisch nicht an dem Ort ist, wo er sie haben will, dann ist die Hölle los.Philipp: Ja, jeder hat seine Macken (lacht).David: Aber du die extremeren. Ein anderes Beispiel. Als ich bei ihm in Liverpool war, wollte ich mir bei ihm zu Hause nur einen Kaffee machen, nahm das Geschirr raus. Gleich gabs Theater, du stellst das falsch hin und trullala. Er kann nicht nach Hause kommen, die Sachen hinlegen und schlafen gehen.Philipp: Ein Grieche bei Dortmund sagte mir immer, ich solle Ordnung halten. Ich brauche das seither.David: Aber du übertreibst es.Philipp: Du bist zwar nicht unordentlich, aber ich könnte trotzdem nicht so sein.Wer kocht besser?Philipp: Da bin ich eine Niete, das gebe ich zu.David: Ich mag Coop-Fertigprodukte und Betty Bossi. (lacht) Philipp: Ich will nochmals zurück zur Ordnung von David. Ich kann nicht verstehen, dass man im Auto so viel Grümpel hat. Flaschen und so. Das Auto muss doch aufgeräumt sein, wenn man Leute mitnimmt.David: Ich lebe im Auto.Philipp: Wenn ich bei ihm einsteige, muss ich erst fünf Minuten das Auto aufräumen. Jacken nach hinten legen und so weiter.David: Einmal brauche ich diese Jacke, einmal die. Ist doch normal. Das Auto ist für mich ein mobiler Wohnwagen (lacht).Was fahrt Ihr für ein Auto?Philipp: Wir fahren beide einen Audi Q7. Aber Autos sind nicht entscheidend.Aber bei den Frauen kommts vielleicht doch drauf an.Philipp: In England ist es schlimm. Da stehen die Frauen wirklich auf dicke Karren, auf schnelle Autos, die lieben das. Alles ist sehr materiell da.David: Was die Leute wirklich denken, sieht man an kleinen Dingen. Ein Kumpel von mir, der als reich gilt, hat in einem Lokal mit der Migros-Budget-Kreditkarte bezahlt. Sie hätten mal sehen sollen, wie schräg ihn die anderen Leute angeschaut haben. Was fahren die anderen Stars bei Liverpool?Philipp: Fast alle das gleiche Auto wie ich.David: Komm, hör doch auf, in England fahren doch alle Bentley und so.Philipp: Nee, bei uns echt nicht. David: Dann kommen sie vielleicht nicht damit ins Training.Philipp: Schau, bei uns auf dem Trainingsgelände siehst du echt keine Protz-Autos. Nur Jermaine Pennant, der kam jeweils mit einem Ferrari. Aber Spieler wie Steven Gerrard oder Fernando Torres sind ganz einfache, normale Jungs. Es gibt keine Starallüren, alle sind bodenständig.Was sind denn die Unterschiede zwischen England und der Schweiz?Philipp: In England identifiziert sich jedes kleine Kind mit Fussball. Der Starkult ist ungleich grösser.David: Klar ist: In England stürzen sich die weiblichen Fans auf Fussballer. Auch in Deutschland. Das ist in der Schweiz anders. Philipp: In der Schweiz sind die Frauen zurückhaltender.David: Das würde ich auch sagen. Hier wirst du im Restaurant zwar oft beobachtet. Aber du als Mann musst immer den ersten Schritt machen. In England und Deutschland kommen sie von alleine direkt auf dich zu.Sie sind beide Single, oder?David: Ja.Philipp: Ja.Wann hatten Sie Ihre letzte Beziehung?David: Das letzte Mal, als ich in Deutschland spielte. Dann wechselte ich von Gladbach nach Basel zurück, und es ging auseinander. Sie war eine super Frau, sah gut aus, war charakterlich top und total lieb. Aber mit der Distanz war es schwierig.Philipp: Sie war echt eine korrekte und anständige Frau.Und Sie, Philipp?Philipp: Eigentlich war ich noch nie mit einer Frau lange zusammen.David: Bei ihm braucht es viel, dass er sich auf eine einlässt.Philipp: Wenn ich ehrlich bin, war ich meistens alleine.Sind Sie der Introvertierte, Philipp?Philipp: Ich denke, ich bin zurückhaltender.David: Ich war von Kind an extrovertierter. Offen, ehrlich, direkt.Philipp: Ich bin auch offen, ehrlich und direkt. Ich mache einfach eher einen Bogen um ein paar Dinge, bin diplomatischer.Warum hat Philipp 658 Freunde bei der Online-Plattform «Facebook» und David nur 299?David: Weil ich nur Leute annehme, die ich wirklich kenne.Philipp: Ich nehme vielleicht schon eher jemanden an, der sagt, er habe mich da oder da getroffen.David: «Facebook» ist eine gute Sache, aber auch gefährlich für uns. Wir gehen sehr defensiv damit um, stellen keine Fotos online oder so. Die Leute, die mehr Informationen wollen, können auf unsere Website www.degendegen.com gehen.Wie ist euer Frauengeschmack?David: Der ganz genau gleiche. Egal, ob braun, schwarz oder blond.Philipp: Ich glaube, bei uns ist der erste Eindruck entscheidend. Sie muss uns umhauen.Ist es schon mal vorgekommen, dass eine Freundin dem anderen nicht gefallen hat? Philipp: Ja. David: Ja. Philipp: Die eine, die du da angeschleppt hast, Melanie. David: Komm, erzähl nichts. Bei dir war auch schon die eine oder andere dabei, von der ich nicht entzückt war.Philipp: Ja, aber wir haben auch schon viel zusammen erlebt.Wie wichtig ist es, dass eine Partnerin mit dem Bruder klarkommt?David: Eine Frau, die mit mir zusammen ist, muss mit ihm auskommen.Philipp: Ja, das ist so.David: Sonst gehts nicht.Philipp: Wenn er eine hätte, und ich würde sagen: Dave, die geht nicht. Dann würde es schwierig werden, auch wenn er sie lieben würde. Unsere Zwillings-Kraft ist viel grösser als jede Liebe. Wenn eine Frau dem anderen nicht passt, dann hat die Beziehung kaum eine Chance. Das ist ein Schutz für ihn wie für mich.Lesen Sie das gesamte Interview in der gedruckten AusgabeWer sich nach dem obenstehenden Video fragt, weshalb Philipp Degen so heiser ist, der erfährt im unteren Video mehr zu seinem kurzfristig aufgetauchten Handicap.
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