Haben wir Schweizer gegen das laut Fifa beste europäische Team eine Chance?
Jean-Marie Pfaff: Kommt darauf an. Wenn ihr sie spielen lässt, lassen sie euch die Hosen runter!
Erwarten Sie das?
Nein. Ich denke vielmehr, Belgien wird auf Sicherheit spielen. Es ist der erste Test in der Phase vor der Euro. Da wird die Mannschaft eher Vorsicht walten lassen. Und es wird viele Wechsel geben. Zudem muss das Team an seiner Schwäche feilen.
Die wäre?
Das Kollektiv! Belgien hat überragende Individualisten. Da macht jeder zuerst mal sein eigenes Ding. Es wird die Hauptaufgabe von Trainer Marc Wilmots vor der EM sein, aus diesen individuell starken Spielern eine Einheit zu formen.
An wen denken Sie da?
Eden Hazard, Kevin De Bruyne. Aber auch andere.
Welche Probleme hat Wilmots sonst noch?
Einige Spieler waren länger verletzt, sind aber wieder fit. Und nicht alle spielten regelmässig in ihren Vereinen, fast ausschliesslich europäische Topklubs. Da fehlte etwas das Vertrauen. Dieses können sie in der Nationalmannschaft nun zurückgewinnen.
Und dann, Gnade Gott den Gegnern von Belgien?
Kann man so sagen. Dann ist Belgien enorm stark. Denn die Verletzungen haben für die EM auch einen Vorteil: Die Spieler sind frisch.
Viele EM-Favoriten haben grosse Verletzungsprobleme. Belgien nicht.
Nein, zum Glück. Die haben höchstens Zahnschmerzen.
Kann Belgien Europameister werden?
Klar. Aber das können auch Frankreich, Deutschland und ein paar weitere.
Was ist Ihre Erwartung ans Team?
Wenn die nicht mindestens in den Halbfinal kommen mit diesem Team, dann sollen sich alle einen neuen Job suchen! Wenn ich mir die Spieler anschaue, auch die Ersatzbank, die Klubs, in welchen sie spielen – nein, Belgien darf kein Aussenseiter mehr sein. Sondern einer der Favoriten.
Ihr Tipp für das Spiel gegen die Schweiz?
Zwei zu zwei.
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