«Nie mehr derselbe Mensch»
Kay Voser ringt nach Psychose um ein neues Leben

Nach seiner öffentlichen Psychose-Krise ringt Kay Voser (38) um einen Neuanfang. Der Ex-Fussballer hofft auf Verständnis der Gesellschaft.
Publiziert: 17:22 Uhr
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Aktualisiert: 18:42 Uhr
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Kay Voser spricht in einem Interview mit der «NZZ» über seinen Weg in ein neues Leben.
Foto: Patrick Mäder

Darum gehts

  • Kay Voser kämpft nach Psychose für neues Leben und Verantwortung
  • Schreiben als Rettungsanker
  • «Ich werde wahrscheinlich nie mehr derselbe Mensch sein.»
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Benjamin GwerderRedaktor Sport

Noch vor einem Jahr stand Kay Voser (38) wegen seiner Psychose im Zentrum der Öffentlichkeit. Zehntausende verfolgten seine Instagram-Storys, in denen er im Wahn Menschen angriff, Geld verschenkte und schliesslich für vier Monate im Untersuchungsgefängnis landete. In dieser Zeit verlor der frühere Profifussballer so einiges: Arbeit, Partnerin, Freunde und Geld sind nur ein paar Beispiele.

Nachdem sich Voser Anfang 2024 im Blick als schizophren outete, spricht er nun in einem langen Gespräch mit der «NZZ» darüber, wie er sich langsam in ein neues Leben kämpft, nachdem es bei ihm Tage gab, die sich nur ums Überleben drehten.

«Ich werde wahrscheinlich nie mehr derselbe Mensch sein»

Sein Alltag ist schlicht. Die meiste Zeit ist er am Lesen, Schreiben oder Sporttreiben. «Ich arbeite hart an mir», sagt er. Besonders das Schreiben sei für ihn ein Rettungsanker: «Es gab Tage, an denen ich fast nur geschrieben habe, um mit dem Schmerz umgehen zu können.»

Trotzdem sei es noch nicht so, wie es einmal war – und wie er es sich wünschen würde: «Ich werde wahrscheinlich nie mehr derselbe Mensch sein.»

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Er will Verantwortung übernehmen

Voser will mit solchen Auftritten vor allem aufklären und Verantwortung übernehmen, für alles, was im Wahn geschah: «Ich hoffe, die Gesellschaft versteht, dass ich im Wahn war und die Sachen, die ich über Menschen gesagt habe, nicht der Wahrheit entsprechen.»

Ob Voser Angst vor einer Rückkehr der Psychose hat? Darauf antwortete er im «NZZ»- Interview: «Sie ist nicht mehr da.»

Und er hat Hoffnung. «Ich habe das Schlimmste überlebt. Wenn ich so weitermache, werden sich irgendwann wieder Türen öffnen – und vielleicht auch Herzen.»

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