Biels umstrittener Präsident Carlo Häfeli bringt am Dienstag sein ganz persönliches Ostergeschenk mit. Einen neuen Trainer! Zlatko Petricevic (55) heisst der Mann. Zu zweifelhaftem Ruhm gelangte Petricevic in Mexiko. Als Trainer – und vermeintlicher Investor. In Queretaro versprach Petricevic, den Verein an die nationale Spitze zu führen und Freundschaftsspiele gegen Real und Barcelona zu spielen. Nach sechs Monaten war der Spuk zu Ende. Mexikos WM-Coach von 2014, Miguel Herrera, kennt Petricevic bestens. Beim Verein Atlante (Cancun), spielte Herrera unter Coach Petricevic. «Er ist ein Schaumschläger», lautet sein vernichtendes Urteil. Herrera: «Er hat im Training mehr Freistösse getreten als die Spieler! Einmal hat er einen Mitspieler umgegrätscht. Später hat er erzählt, er habe 2 Millionen Dollar geerbt. Er werde Raul oder Inzaghi kaufen. Die Mannschaft werde im Privatflugzeug zu den Auswärtsspielen reisen. Nichts davon ist eingetreten.»
Als Trainer (u. a. Kroatiens U21, Leibnitz, in Costa Rica und Mexiko) hat Petricevic kaum Spuren hinterlassen.
Dennoch ersetzt er beim FC Biel Interims-Coach Petar Aleksandrov (53), der das Team zuletzt zu zwei Siegen geführt hat. Aleksandrov zu BLICK: «Ich wurde am Montagabend informiert. Es war auch mein Wunsch, wieder Assistent zu sein.»
Präsident Häfeli versprach den Spielern gestern, bald die neuen Investoren vorzustellen.
Bereits reagiert hat die Liga: Sie zieht dem FC Biel weitere 2 Punkte ab – total wären das dann 5 Punkte Abzug. Ausserdem wird Häfeli mit 5000 Franken gebüsst, weil er sich an einem Transfer bereichert haben soll.
Heute muss Häfeli mindestens 1 Million Franken hinterlegen. Ansonsten dürfte die Revisionsstelle des Vereins Konkurs beantragen.