Hochgeschwindigkeits-Fussball vom Allerfeinsten! Vollgas, voll krass. Und das auswärts. Nicht einmal beim 9:0 gegen Litauen, dem höchsten Länderspielsieg aus dem Jahr 1924, drückten die Schweizer so draufgängerisch aufs Gaspedal. Auch nicht bei den beiden 7:0-Siegen gegen San Marino gings in Sachen Toreschiessen in diesem horrenden Tempo zur Sache wie jetzt in Sofia.
Die Bulgaren bluten schon nach zwei Minuten! Der Schweizer Abwehrchef Akanji lässt seinen Gegenspieler Iliev ziemlich humorlos auflaufen. Der Bulgare prallt an Akanjis Brustkorb ab, holt sich eine lädierte Nase.
Bald blutet das ganze Heimteam, sinnbildlich. Die beiden U17-Weltmeister stehen am Anfang des ersten Tores. Xhaka auf Rodriguez. Der Linksverteidiger flankt genau auf den Kopf von Embolo. Sein erstes Länderspieltor nach zwei Jahren Pause. 1:0 in der 7. Minute. Flotter Beginn, denkt der Fan. Es kommt noch toller.
Shaqiri macht Spitznamen alle Ehre
Keine drei Minuten später. Zuber mit einem herrlichen Pass in die Tiefe auf Shaqiri, der legt quer zur Mitte. Mittelstürmer Seferovic nimmt fast unbedrängt mit links an, schliesst auch mit seinem starken Linken ab. In die entfernte Ecke. 2:0.
Dann kommt der Auftritt von Zauberzwerg Shaqiri. Für einmal über rechts. Er tunnelt seinen Gegenspieler. Freuler übernimmt, passt zurück. Shaqiri trifft aus fast unmöglichem Winkel in die nahe Ecke. Zuber ist zwar auch noch dran. Das Tor gehört Shaq, erzielt mit dem Schoggifuss. Die Uefa ist für Zuber. Eigentlich egal. Tor ist Tor. 3:0 nach 13 Minuten.
Kein Penalty für Seferovic
Die Schweiz nimmt den Fuss vom Pedal und schaltet zwei Gänge runter.
Dennoch müsste es für die Bulgaren vor der Pause noch schlimmer kommen. Seferovic wird im Strafraum gefoult, Dimov hält ihn am Hals zurück. Der montenegrinische Schiri will nichts gesehen haben, der Schiri-Assistent ebenfalls nicht. Und VAR gibts nicht.
Zwei Zahlen zur Halbzeit. Die Schweiz kommt auf 372 Pässe, Bulgarien auf 115. Verrückt.
Freuler leistet sich Bock
Doch die neu erfundene Petrov-Elf (10 Neue im Aufgebot) startet zu Halbzeit zwei noch schneller als die Schweizer. Despotov profitiert von einem katastrophalen Fehlpass von Freuler. Nur noch 1:3 aus bulgarischer Sicht. Keine Minute ist nach dem Anpfiff gespielt.
Nach einer Stunde muss Sommer gegen Kostadinov erstmals hexen. Der erste Dreier ist eingefahren. Mit einer Halbzeit Tempo-Fussball, danach leider mit Schlafwagenfussball.
Vasil Levski Nationalstadion, 0 Fans, SR: Dabanovic (Mne)
Tore: 7. Embolo (Rodriguez) 0:1, 10. Seferovic (Shaqiri) 0:2, 13. Zuber 0:3, 46. Despodov 1:3.
Bulgarien: P. Iliev; Dimov, Bozhikov, Zanev; Popov, Kostadinov, Malinov, Cicinho; Despodov, Yomov; D. Iliev.
Schweiz: Sommer; Elvedi, Akanji, Rodriguez; Mbabu, Freuler, Xhaka, Zuber; Shaqiri; Seferovic, Embolo.
Einwechslungen:
Bulgarien: A. Iliev (46. für D. Iliev), Delev (48. für Despodov), I. Iliev (70. für Yomov), Cocev (71. für Malinov), Tsvetanov (73. für Cicinho).
Schweiz: Vargas (75. für Shaqiri), Zakaria (75. für Zuber), Gavranovic (86. für Seferovic), Sow (86. für Freuler), Mehmedi (90. für Embolo).
Gelb: 54. Akanji, 68. Cicinho (beide Foul).
Vasil Levski Nationalstadion, 0 Fans, SR: Dabanovic (Mne)
Tore: 7. Embolo (Rodriguez) 0:1, 10. Seferovic (Shaqiri) 0:2, 13. Zuber 0:3, 46. Despodov 1:3.
Bulgarien: P. Iliev; Dimov, Bozhikov, Zanev; Popov, Kostadinov, Malinov, Cicinho; Despodov, Yomov; D. Iliev.
Schweiz: Sommer; Elvedi, Akanji, Rodriguez; Mbabu, Freuler, Xhaka, Zuber; Shaqiri; Seferovic, Embolo.
Einwechslungen:
Bulgarien: A. Iliev (46. für D. Iliev), Delev (48. für Despodov), I. Iliev (70. für Yomov), Cocev (71. für Malinov), Tsvetanov (73. für Cicinho).
Schweiz: Vargas (75. für Shaqiri), Zakaria (75. für Zuber), Gavranovic (86. für Seferovic), Sow (86. für Freuler), Mehmedi (90. für Embolo).
Gelb: 54. Akanji, 68. Cicinho (beide Foul).