Wieder Meister in Bulgarien – und wechselwillig
Kehrt EM-Held Duah in die Super League zurück?

Kwadwo Duah ist mit Ludogorez Rasgrad erneut Meister. Nun will der Schweizer EM-Held von 2024 den nächsten Schritt machen und Bulgarien verlassen. Auch die Nati soll wieder zum Thema werden.
Publiziert: 29.04.2025 um 16:29 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2025 um 17:07 Uhr
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Seit 2023 spielt Duah bei Ludogorez Rasgrad.
Foto: AFP

Darum gehts

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Tim Guillemin und Christian Finkbeiner

Mit dem 2:0-Sieg gegen Tscherno More sichert sich Ludogorez Rasgrad in Bulgarien am Sonntagabend bereits fünf Runden vor Schluss den 14. Meistertitel in Folge. Torschütze zum 2:0? Kwadwo Duah (28). Für den Nati-Spieler ist es das versöhnliche Ende einer nicht ganz einfachen Saison.

Der in London geborene Berner hatte bereits in der Vorrunde mit körperlichen Problemen zu kämpfen. Zu Beginn der Rückrunde verletzt er sich am Schienbein und fällt mehrere Wochen aus. «Mein Körper war schlicht und einfach überlastet», sagt Duah, als ihn Blick in Rasgrad besucht. «Nach der EM hatte ich keine Ferien. Ich musste sofort wieder ins Training einsteigen, um die Qualifikationsspiele im Europacup zu spielen, die hier enorm wichtig sind.»

Trotz des frühzeitigen Titelgewinns lief auch bei Ludogorez sportlich nicht alles nach Wunsch. «Es reicht in diesem Klub nicht, jedes Jahr Meister zu werden. Das ist hier Pflicht», so Duah. Das Ziel sei immer, in die Champions League zu kommen – in jeder Saison. «Wir waren enttäuscht, dass wir in der Europa League spielen mussten. Noch enttäuschender war aber die Art und Weise, wie wir dort aufgetreten sind. Die Verantwortlichen waren unzufrieden und sagten uns das auch ins Gesicht.»

Aus acht Spielen der Europa-League-Gruppenphase resultierten vier Punkte und der 33. Rang von 36 Teams. Ludogorez ist zwar seit Jahren Stammgast in der EL und der Conference League, dies entspricht aber nicht den Ansprüchen des Besitzers, dem mächtigen und finanziell potenten Geschäftsmann Kiril Domuschiev. Die letzte Teilnahme an der Gruppenphase der Champions League liegt schon neun Jahre zurück.

Wechselwunsch im Sommer

Das Erreichen der Königsklasse ist auch in der nächsten Saison das Ziel. Ob mit Duah wird sich allerdings zeigen. «Ich für meinen Teil wäre bereit, im Sommer sportlich den nächsten Schritt zu machen und etwas Neues zu entdecken. Aber ich habe noch zwei Jahre Vertrag hier und werde deshalb nach Saisonende mit der Vereinsführung das offene Gespräch suchen.» Ein Wechsel wäre schon im letzten Sommer möglich gewesen, «doch da haben nicht alle Details gepasst». Nun hofft der Stürmer, dass es nach dieser Saison klappt.

Genaue Vorstellungen, wo es ihn hinziehen könnte, hat Duah nicht. Eine Rückkehr in die Super League? «Wenn alles passt, warum nicht?» Oder England, wo er geboren wurde? «Früher war das ein Traum. Aber ich muss realistisch sein. Die Premier League erscheint mir momentan unerreichbar, die Championship wäre realistischer», so Duah. In seinem Alter mache er aber keine Zehn-Jahre-Pläne mehr. «Ich versuche, den Fussball zu geniessen und so gut wie möglich zu sein. Es wird passieren, was passieren wird.»

Vorerst gilt Duahs Fokus dem Schlussspurt in Bulgarien, denn Ludogorez bietet sich im Cupfinal am 22. Mai gegen ZSKA Sofia die Chance aufs Double. Der Cupsieg ist Duahs grosses Ziel. «Weil ich noch nie einen Cupsieg feiern konnte.» Sein Motto: Alle Spiele gewinnen und noch so viele Tore wie möglich zu schiessen.

Rückkehr in die Nati?

Duah hofft, dass er dann auch in der Nati wieder zum Thema werden könnte. Zwar hat sich Trainer Murat Yakin noch nicht bei ihm gemeldet, «aber er hatte auch keinen Grund dazu. Ich hatte ein schwieriges Jahr aufgrund der Verletzungen und war nicht in Form.» Jetzt sei er aber wieder 100 Prozent fit und er schiesst Tore. Ansprüche stellt er deswegen aber keine: «Ich will einfach mit meinen Leistungen zeigen, dass man sich auf mich verlassen kann.»

Dass man beim SFV auf ihn zählen kann, bewies Duah vor einem Jahr. An der EM in Deutschland war er einer der Helden der Nati. Quasi aus dem Nichts tauchte er im Auftaktspiel gegen Ungarn in der Startaufstellung auf und erzielte nach wenigen Minuten das wegweisende 1:0. «Es war der wohl grösste Moment meiner Karriere.» Zwar sei er nach dem Pass von Michel Aebischer überzeugt gewesen, dass er nicht im Abseits gestanden sei. «Aber der kleine Moment der Ungewissheit, bis das Tor definitiv gegeben wurde, war schwierig zu ertragen», sagt er mit einem Lachen.

Die EM war für ihn wie auch für seine Teamkollegen «ein Sommertraum». Er habe seine ganze Karriere davon geträumt, einmal eine Chance zu erhalten, in der Nati zu spielen. «Als ich sie dann bekam, sagte ich mir: ‹Lass sie dir nicht entgehen. Nutze sie.› Das war mein grösster Wunsch. Und die Tatsache, dass es so gut geklappt hat, war das beste Gefühl, das man sich vorstellen kann.» Auf ähnliche Gefühle hofft Duah in diesem Sommer – in der Nati und später bei einem neuen Klub.

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