Tritt Stephan Lichtsteiner (36) am Mittwoch zurück?
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Schöne Geste Irland-Sieg:Xhaka gibt Lichtsteiner die Captain-Binde zurück

Nati-Vizecaptain Granit Xhaka über Vladimir Petkovic
«Ich verstehe die Kritik an ihm nicht»

Nach dem Dänen-Spiel machte er auf Silenzio Stampa. Umso mehr redet Granit Xhaka nach dem 2:0 gegen die Iren. Und er macht sich stark für Vladimir Petkovic.
Publiziert: 16.10.2019 um 12:35 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2019 um 15:38 Uhr
Granit Xhaka führt die Schweiz zum grossen Erfolg gegen Irland.
Foto: TOTO MARTI
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Alain Kunz

BLICK: Granit Xhaka, wie bewerten Sie diesen Auftritt?

Granit Xhaka: Wir haben in den letzten Woche und Monaten viel Kritik einstecken müssen. Das war die Reaktion darauf. Es ist genau das passiert, was wir wollten und uns vorgestellt haben. Das war eine sehr gute Leistung von uns. Und das Resultat hat gestimmt. So kann es weitergehen.

Nach dem Dänen-Match war der Frust riesengross, sie haben kein einziges Interview gegeben. Wie lange dauerte diese Frustbewältigung?
Der Frust war in der Tat riesig! Wir haben es in der Kabine auch direkt angesprochen, dass es nicht sein kann, dass wir wieder in den letzten zehn Minuten ein Tor kriegen. Da sind ein paar Spieler laut geworden. Zu Recht! Wir sind alt genug, um darüber sprechen zu können, ohne dass sich jemand persönlich angegriffen fühlt. Umso überragender war diese Reaktion.

Sind Sie auch laut geworden?
Auf jeden Fall!

Was haben Sie gesagt?
Das bleibt in der Kabine. Nur so viel: Es hat gutgetan.

Wie wars gegen Irland, als die letzten zehn Minuten anbrachen?
Wir haben nicht auf die Uhr geschaut. Wir waren gut im Spiel, hatten ein gutes Gefühl. Die Iren waren zudem ein Mann weniger, was uns entgegenkam. Danach hatten wir viel Raum. Überragend, dass wir dann den Sack zugemacht haben.

Irischer Bub feiert in Genfer Pub
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Grüne Glückseligkeit:Irischer Bub feiert in Genfer Pub

Ist das Thema dieser späten Toren nun gegessen?
Eigentlich war es nie ein Thema.

Bei Goalie Yann Sommer schon...
Okay. Vielleicht bei ihm, weil er Goalie ist... (lacht)

Was kann noch schiefgehen? Ihr seid nun quasi durch.
Ich hoffe es. Diese Mannschaft hat ganz sicher kein Mentalitätsproblem. Sie wird Georgien nicht unterschätzen. Das ist nicht unsere Art. Georgien hat Qualität, ist spielstark.

Was ist das Positivste, dass Ihr aus diesen paar Tagen mit der Nati mitnehmen könnt?
Sicher die Leistung. Auch gegen Dänemark haben wir vieles gut gemacht. Nur das Resultat fehlte. Dänemark hatte ja chancenmässig nichts. Die Iren eigentlich auch nicht. Das nehmen wir mit.

Hatten Sie Angst nach dem verschossenen Penalty, dass sich ein Nicht-schon-wieder-Gefühl einstellt?
Wir mussten fast lachen, als Ricci verschoss, weil er ein sehr, sehr sicherer Elfmeterschütze ist... Aber: nein: Ich hatte ein gutes Gefühl auf dem Platz. Dass wir nichts mehr werden anbrennen lassen. Das ist uns gelungen.

Ruefer dreht beim 2:0 durch
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Jaaaaaaa:Ruefer dreht beim 2:0 durch

In dieser Qualifikation musste die Schweiz beissen. Kann das für die Zukunft Vorteile bringen?
Ja. Wir hatten in den letzten Jahren und Monaten fast nur positive Sachen in der Mannschaft. Diese teils negativen Dinge, die jetzt drin waren, können für die Zukunft eine Lehre sein. Wir sind auf einem guten Weg.

Berührt Euch, dass der Trainer in den Medien unter Beschuss geraten ist?
Ich habe mit ihm darüber gesprochen, Und er hat es ja auch gesagt. Dass seit fünfeinhalb Jahren bei jedem Zusammenzug die Leute reden, schreiben und tun. Wir Spieler können aber nur positiv über ihn reden. Er ist ein Supertrainer, der uns individuell und als Mannschaft weiterentwickelt hat und sehr beliebt ist. Alle wünschen sich eine positive Zukunft, mit ihm.

Wie ist Ihr Verhältnis zu ihm?
Sehr gut. Ich hatte noch nie ein derart gutes Verhältnis mit einem Trainer wie mit ihm, egal ob Klub oder Nati. Mit Abstand! Privat und fussballerisch. Ich nehme da so viele Sachen mit, taktisch und mental, die mir hier und im Klub weiterhelfen.

Hier hält Randolph den Rodriguez-Penalty
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Das gibts doch nicht!Hier hält Randolph den Rodriguez-Penalty

Wieso ist dieses Verhältnis so eng?
Gute Frage. Ich hatte viele Trainer in meiner Karriere. Es ist einfach eine spezielle Bindung da. Dabei ist es für ihn nicht einfach, weil er uns so selten sieht. Aber was der leistet!

Wird er in der Öffentlichkeit falsch bewertet?
Ich weiss nicht mal, wieso ihr überhaupt negativ über ihn schreibt. Die Ergebnisse stimmen. Individuell und als Mannschaft haben wir uns verbessert. Er ist taktisch überragend, stellt uns super ein. Er achtet auf jedes noch so kleine Details. Und ich habe keinen einzigen Tag erlebt, an dem er keine Lust hatte.

Aber als das Shaqiri-Problem auftrat, kam schon zum Vorschein, dass das Verhältnis nicht zu allen Spielern so gut ist...
Sowas kommt von beiden Seiten. Das ist nicht nur der Trainer. Shaq weiss, was er richtig und was falsch gemacht hat. Zumindest sollte er es wissen. Der Trainer weiss es auch. Es gibt immer Diskussionen in einer Mannschaft. So muss es auch sein. Aber nochmals: Der Coach kommt sehr gut rüber in der Mannschaft.

Würde es helfen, wenn die Vertragssituation des Trainers bald geklärt würde? Egal ob es weitergeht oder man nach der EM wechselt.
Sagt mir zuerst, wer kommen soll... Das ist die erste Frage. Habt ihr einen Besseren als ihn?

Das ist die Frage, ja.
Ich sehe jedenfalls momentan keinen Besseren als ihn.

Gibts in dieser Sache auch einen Dialog mit den Spielern, werdet ihr einbezogen?
Es muss gar keine Diskussionen geben. Zuerst muss ein Besserer da sein, bevor man einen Negativentscheid fällen kann. Vielleicht habt ihr jemanden...

(Schweigen)

Eben.

Lucien Favre vielleicht?
Ich kenne Favre sehr gut, habe ein Superverhältnis zu ihm. Er braucht die Spieler täglich um sich, er brauch das Training jeden Tag. Ich wäre überrascht, wenn er das machen würde.

Seferovic lässt die Schweiz jubeln
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Mit einem strammen Schuss:Seferovic lässt die Schweiz jubeln

Aber für Sie ist klar: Mit Petkovic verlängern.
Das muss der Verband entscheiden. Aber wenn wir Spieler entscheiden könnten – wir würden ihm sofort einen neuen Vertrag geben.

Alle 23?
Ich kann nur für mich sprechen, klar. Aber vom Gefühl her, von meiner Erfahrung in dieser Mannschaft, bin ich überzeugt, dass es die anderen Spieler auch möchten.

Bis auf Shaq vielleicht...
Nein. Auch Shaq hat ein gutes Verhältnis mit ihm. Da bin ich überzeugt davon. Das war nur ein kurzes Missverständnis. Ich bin sicher, dass Shaq im November wieder bei uns sein wird, wenn er gesund ist. Er wird der Mannschaft helfen, denn wir brauchen ihn. Er hat enorme Qualität. Sonst wäre er nicht dort, wo er ist. Das ist Fakt.

Alles zur Fussball-EM

Wegen Corona musste die Europameisterschaft um ein Jahr in den Sommer 2021 verschoben werden. Vom 11. Juni bis 11. Juli kämpfen die Schweiz und 23 weitere Mannschaften in elf Ländern um den Titel.

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