«Es gibt Momente, da verliert man sich»
2:24
Xhaka über seine Frust-Aktion:«Es gibt Momente, da verliert man sich»

Leitartikel zum Wut-Rot
Xhaka-Ausraster ist kein Rückfall in alte Zeiten

Platzverweis, Rudelbildung und Nati-Captain Granit Xhaka mittendrin. Ein Rückfall in alte Zeiten? Nein, findet Blick-Fussballchef Tobias Wedermann.
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Nach dem 0:1 der Dänen gab es für Granit Xhaka am Donnerstagabend kein Halten mehr.
Foto: TOTO MARTI
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Tobias WedermannFussballchef

Es ist wieder so weit: Granit Xhaka (31) sorgt für Aufregung in der Fussballschweiz. Der Nati-Captain verliert beim Nations-League-Auftakt in Dänemark nach dem ersten Gegentor komplett die Nerven, legt sich in der Rudelbildung mit seinem Gegenüber Pierre-Emile Hojbjerg an. Erste Gelbe Karte. Wenig später mäht er Hojbjerg noch auf dem Feld mittels Frustfoul um. Zweite Gelbe Karte. Platzverweis. Gesperrt gegen Europameister Spanien.

Xhaka-Kritiker sehen sich bestätigt: «Granit hat sein wahres Gesicht gezeigt», «das war wieder der alte Granit». Endlich hat er wieder einen Fehler gemacht, endlich wieder Munition, um über den Nati-Captain und seinen Charakter zu debattieren. Im Team, ja im gesamten Fussballverband, ist der Schweizer Rekordnationalspieler der unangefochtene Anführer. Von aussen wird seine Captain-Position aber immer mal wieder infrage gestellt. Mit kontroversen Aktionen sorgte Xhaka auch selber immer mal wieder für neuen Zündstoff – Steilpässe für seine Kritiker.

Ausraster statt Weltfussballer-Nomination im Fokus

Jene Kritiker, die er in der vergangenen Saison allerdings monatelang mundtot machte. Bundesliga-Meister, deutscher Pokalsieger, Europa-League-Finalist, Schlüsselspieler und überragende Leistungen an der EM. Der neue Leverkusen-Xhaka bot keine Skandale, keine Angriffsfläche. Granit 2.0 – das (fast) unbesiegbare Update. Die am Mittwoch bekannt gewordene Nomination für den Ballon d’Or ist ein weiteres Zeichen für seinen Wandel. Doch statt über die erste Schweizer Weltfussballer-Nomination seit Jahrzehnten sprechen zu können, rückt nun sein Ausraster gegen Dänemark ins Rampenlicht.

Alles beim Alten also? Nein. Die Wahrheit ist: Xhaka muss sich als Captain und Führungsspieler besser im Griff haben, darf sich von seinem Gerechtigkeitssinn nicht derart aus der Fassung bringen lassen. Xhaka hat mit Blick auf das Duell gegen Europameister Spanien seinen Teamkollegen einen Bärendienst erwiesen. Zur Wahrheit gehört aber auch: Nur kurze Zeit nach dem Spiel steht wieder der Leverkusen-Xhaka vor den Mikrofonen. «Ich weiss auch, dass mir das nicht passieren darf. Aber es gibt leider Momente, da verliert man sich.» Selbstkritisch analysiert er sein Vergehen, erklärt seine Emotionen, zeigt Reue, entschuldigt sich später auch öffentlich via Social Media bei seinen Mannschaftskollegen. «Ich halte meine Hände hoch und entschuldige mich beim Team.»

Xhaka will trotz Sperre beim Team bleiben

Zur Vorbildfunktion des Nati-Captains gehört, die Nerven zu bewahren. Zur Vorbildfunktion gehört aber auch, Fehler einzugestehen und Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Xhaka hat dies umgehend getan und reist jetzt trotz Sperre mit dem Team nach Genf weiter, um seine Kollegen gegen den Europameister zu unterstützen – auch das ist Granit 2.0. Noch nicht perfekt. Aber der alte Granit? Nein, den haben wir am Donnerstag nicht gesehen. Es wäre allerdings wünschenswert, wenn er künftig wieder begeistert statt polarisiert.

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WM-Quali Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
6
13
15
2
Slowakei
Slowakei
6
-2
12
3
Nordirland
Nordirland
6
1
9
4
Luxemburg
Luxemburg
6
-12
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schweiz
Schweiz
6
12
14
2
Kosovo
Kosovo
6
1
11
3
Slowenien
Slowenien
6
-5
4
4
Schweden
Schweden
6
-8
2
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe C
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schottland
Schottland
6
6
13
2
Dänemark
Dänemark
6
9
11
3
Griechenland
Griechenland
6
-2
7
4
Belarus
Belarus
6
-13
2
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe D
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Frankreich
Frankreich
6
12
16
2
Ukraine
Ukraine
6
-1
10
3
Island
Island
6
2
7
4
Aserbaidschan
Aserbaidschan
6
-13
1
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe E
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Spanien
Spanien
6
19
16
2
Türkei
Türkei
6
5
13
3
Georgien
Georgien
6
-8
3
4
Bulgarien
Bulgarien
6
-16
3
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe F
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Portugal
Portugal
6
13
13
2
Irland
Irland
6
2
10
3
Ungarn
Ungarn
6
1
8
4
Armenien
Armenien
6
-16
3
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe G
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Niederlande
Niederlande
8
23
20
2
Polen
Polen
8
7
17
3
Finnland
Finnland
8
-6
10
4
Malta
Malta
8
-15
5
5
Litauen
Litauen
8
-9
3
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe H
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Österreich
Österreich
8
18
19
2
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
8
10
17
3
Rumänien
Rumänien
8
9
13
4
Zypern
Zypern
8
0
8
5
San Marino
San Marino
8
-37
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe I
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Norwegen
Norwegen
8
32
24
2
Italien
Italien
8
9
18
3
Israel
Israel
8
-1
12
4
Estland
Estland
8
-13
4
5
Moldawien
Moldawien
8
-27
1
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe J
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belgien
Belgien
8
22
18
2
Wales
Wales
8
10
16
3
Nordmazedonien
Nordmazedonien
8
3
13
4
Kasachstan
Kasachstan
8
-4
8
5
Liechtenstein
Liechtenstein
8
-31
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe K
Mannschaft
SP
TD
PT
1
England
England
8
22
24
2
Albanien
Albanien
8
2
14
3
Serbien
Serbien
8
-1
13
4
Lettland
Lettland
8
-10
5
5
Andorra
Andorra
8
-13
1
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe L
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Kroatien
Kroatien
8
22
22
2
Tschechien
Tschechien
8
10
16
3
Färöer
Färöer
8
2
12
4
Montenegro
Montenegro
8
-9
9
5
Gibraltar
Gibraltar
8
-25
0
Qualifiziert
Playoffs
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