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Ex-Chef Diego Gaio zeigt den ehemaligen Spind von Xherdan, den heutigen Shaqiri-Schrein.

Foto: Stefan Bohrer

Von Jill Zimmerli

Im zweiten Stock des «Herren Globus» an der Freien Strasse in Basel sprudelt es aus Diego Gaio nur so raus. Über den berühmtesten Lehrling des Hauses gibt es viel zu erzählen. «Shaqiri ist ein flotter Typ, hatte immer ein Lächeln im Gesicht. Das habe ich sehr an ihm geschätzt.»

Der 44-Jährige ist seit 2006 stellvertretender Filialleiter in Basel und war der Betreuer des Bayern-Spielers. «Er hat mich oft angerufen und gesagt: Herr Gaio, ich kann nicht arbeiten kommen, ich habe ein Spiel. Da konnte man ja schlecht Nein sagen», schmunzelt der gebürtige Italiener.

Schon mit 16 Jahren war der Nati-Star ein gefragter Mann und war mit verschiedenen Teams des FC Basel und der U17-Nationalmannschaft unterwegs. Nicht überraschend, dass er im Geschäft oft fehlte. «Wahrscheinlich hat er doppelt so viele Absenzhefte wie seine damaligen Mitschüler», sagt Gaio.

An einem normalen Arbeitstag musste Shaqiri um 8.45 Uhr auf der Matte stehen, sich umziehen und pünktlich auf der Verkaufsfläche sein. «Danach musste er diverse Aufgaben erledigen. Zum Beispiel die Ware auspacken und sortieren, die Waren auffüllen und wieder herrichten.»

Eine Beschäftigung machte Shaqiri nicht sonderlich Spass. «Die Warenpflege», sagt Gaio. «Da musste er Kleider nach Farbe und Grösse sortieren oder eine Stunde lang Socken auffüllen.» Doch sein Betreuer nahm Shaqiri immer als motivierten Jungen war. «Er hat einfach eine positive Grundeinstellung.»

Shaqiri brach die Lehre 2009 ab

Spuren des 22-Jährigen sind im «Herren Globus» auch viereinhalb Jahre nach seinem Abgang – er brach die Lehre Ende Dezember 2009 ab – noch vorhanden. «Als ich seinen Spind ausräumen wollte, fragten mich zwei Mitarbeiter, was ich da mache. Ich solle den doch lassen.» So geschehen.

Noch heute hats im Spind von Shaqiri ein weisses Hemd, einen Pullover, seinen Arbeitsordner, ein Pack Kaugummi und ein verpacktes Französischbuch, inklusive Quittung über 30.90 Franken. «Sozusagen unser Shaqiri-Schrein», witzelt Gaio.

Ab und zu lässt sich der berühmte Ex-Lehrling noch blicken. Vor einem Jahr besuchte er die Belegschaft während einer Feier im Globus. Diego Gaio freute sich über den Besuch. «Trotz seinem Erfolg nimmt er sich noch Zeit für die Leute. Er ist am Boden geblieben.»

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