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BLICK-Chefredaktor Sport Felix Bingesser.

Felix Bingesser

Man beisst sich lange die Zähne aus an diesen hölzernen und hüftsteifen, aber halt doch kämpferischen und zähen Iren. Es fehlt dem Schweizer Spiel lang an Inspiration, an Esprit, an Überraschungsmomenten, an Durchschlagskraft. Es scheint lange, als würde man aus dem Spiel heraus keine Lösung für diese knifflige Aufgabe finden.

Bis der einzige flüssige Angriff kommt. Und es, symptomatisch für diese Partie, Innenverteidiger Fabian Schär richtet. Nicht der Mann aus Sursee, sondern der Mann aus Wil, der längst zum europäischen Topverteidiger aufgestiegen ist und seine Torgefährlichkeit in der Nationalmannschaft nach drei Jahren neu entdeckt.

Aber es reicht nicht. Neben den spielerischen Limiten offenbart man in der Schlussphase auch eine gehörige Portion Naivität. Und lässt sich zwei Drittel der Butter vom Brot nehmen.

Was bleibt? Die nicht überraschende Erkenntnis, dass wir auf die Kreativität von Shaqiri nicht verzichten können. Dass gerade im Spiel nach vorne ansonsten halt alles brav, berechenbar, bieder ist.

Was aber auch bleibt: Die Mannschaft hat sich trotz miserabler Vorzeichen doch solidarisch gezeigt. Sie hat das Minimalziel erreicht und sich mit diesem 1:1 alle Optionen in der Gruppe offengelassen.

Natürlich: Man erwartet mehr, das Selbstverständnis dieser Mannschaft ist ein anderes. Aber dieses 1:1 zeigt auch, dass die Schweiz mittlerweile zu einer ziemlich gewöhnlichen Mannschaft geworden ist. Dreizehn Punkte hat man aus den letzten zwölf Spielen geholt.

Ein Schnitt, wie ihn mittelmässige europäische Mannschaften haben. Ein Punkteschnitt, wie er zu der Vorstellung in Dublin passt.

Wer kann diesem nach wie vor hoch talentierten Team neues Leben einhauchen?

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