Das erschütternde Interview von Nati-Star Behrami
«Mein Onkel und mein Cousin wurden erschossen!»

Für eine Kampagne von «Amnesty International» erzählt Valon Behrami, wie sein Onkel und sein Cousin im Jugoslawien-Krieg ermordet wurden.
Publiziert: 25.04.2017 um 23:43 Uhr
|
Aktualisiert: 22.10.2018 um 11:33 Uhr
«Mein Onkel und mein Cousin wurden erschossen!»
4:09
Nati-Star Valon Behrami:«Mein Onkel und mein Cousin wurden erschossen!»
Wladimir Steimer

Bei dieser Geschichte gefriert einem das Blut. In einem Video-Interview für Amnesty International nimmt uns Valon Behrami (32) auf eine Zeitreise in seine Jugend. Der Nati-Star erzählt von seiner dunkelsten Stunde: «Mein Onkel und mein Cousin wurden ermordet. Sie versuchten zu flüchten, gelangten an die Grenze.» Doch die Flucht misslingt. «Sie wurden erwischt. Man stellte alle Frauen auf die eine, die Männer auf die andere Seite. Dann wurden alle Männer vor den Augen der Frauen erschossen.»

Der kleine Valon hat mehr Glück. Zum Zeitpunkt des Kriegsverbrechens lebt er bereits in der Schweiz. 1990, Valon ist fünf Jahre alt, flüchtet seine Familie aus Mitrovica im heutigen Kosovo in die Schweiz. Sein Vater sei, wie viele Kosovo-Albaner damals, willkürlich von der Polizei aufgegriffen und verprügelt worden. «Meine Mutter und mein Vater wollten etwas Besseres für uns», erzählt Behrami, deshalb seien sie geflüchtet. «Aber es braucht viel Mut, seine Familie aus der Komfortzone rauszubewegen.»

Auch nach der Flucht habe seine Familie gelitten, denn der Krieg im Kosovo wurde immer schlimmer. Sie seien zwar in der Schweiz in Sicherheit gewesen, «an einem guten Ort, aber den Rest unserer Familie hatten wir zurücklassen müssen».

An seine ersten Stunden in der Schweiz erinnert sich Behrami nur bruchstückhaft. «Ich erinnere mich an die Nacht, als wir mit dem Bus in der Schweiz ankamen. Es war sehr kalt, es war Dezember. Die ersten Monate waren sehr hart. Meine Schwester und ich weinten die ganze Zeit, denn wir hatten doch ein anderes Leben im Kosovo.»

Mit seiner Familien-Geschichte will der Fussball-Star wachrütteln. Er unterstützt die Kampagne «Football welcomes Refugees» – Fussball heisst Flüchtlinge willkommen – des Hilfswerks «Amnesty International» mit. Behrami: «Sport ist immer eine der besten Möglichkeiten der Integration. Der Fussball und Sport im Allgemeinen können einem da viel helfen. Ich sehe die extremen Situationen, die zurzeit in einigen Teilen der Welt herrschen und finde, wir sollten bereit sein, zu helfen.»

So wie die Schweiz damals seiner Familie Behrami geholfen hat. Wofür Behrami unserem Land auf ewig dankbar ist: «Ich will einfach immer 100 Prozent für dieses Land geben, das mir alles gegeben hat.»

Amnesty International – Football welcomes Refugees

Seit 1961 setzt sich die in London gegründete Non-Profit-Organisation Amnesty International für Menschenrechte auf der ganzen Welt ein. Die aktuelle Kampagne «Fussball heisst Flüchtlinge willkommen» lanciert die Organisation zum 80. Jubiläum der Ankunft von Flüchtlingskindern aus dem spanischen Bürgerkrieg, die in England Fussballprofis wurden. Und aus aktuellem Anlass der Welt-Flüchtlingskrise. Neben unserem Valon Behrami wird die Kampagne auch von Stoke-Star Saido Berahino, Belgiens Nationalstürmer Christian Benteke, sowie den Schauspielern Patrick Stewart und Juliet Stevenson unterstützt.

Seit 1961 setzt sich die in London gegründete Non-Profit-Organisation Amnesty International für Menschenrechte auf der ganzen Welt ein. Die aktuelle Kampagne «Fussball heisst Flüchtlinge willkommen» lanciert die Organisation zum 80. Jubiläum der Ankunft von Flüchtlingskindern aus dem spanischen Bürgerkrieg, die in England Fussballprofis wurden. Und aus aktuellem Anlass der Welt-Flüchtlingskrise. Neben unserem Valon Behrami wird die Kampagne auch von Stoke-Star Saido Berahino, Belgiens Nationalstürmer Christian Benteke, sowie den Schauspielern Patrick Stewart und Juliet Stevenson unterstützt.

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Deutschland
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Bosnien und Herzegowina
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