Ein Fall für Luigi Ponte
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Fachmann wird BLICK-Schiri:Ein Fall für Luigi Ponte

Luigi Ponte (67) ist neuer BLICK-Schiri
«Unsere Refs müssen sich international nicht verstecken»

Was pfeift denn der Schiri da schon wieder? BLICK klärt ab sofort auf – mit Hilfe vom knallharten Fachmann Luigi Ponte (67).
Publiziert: 18.07.2019 um 15:02 Uhr
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Aktualisiert: 18.07.2019 um 17:39 Uhr
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Luigi Ponte ist der neue BLICK-Schiri.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Michael Wegmann

Ab sofort regiert der VAR die Schweizer Super League. Der Video Assistant Referee schaut unseren Schiedsrichtern über die Schultern, greift bei Fehlentscheiden ein. Der VAR soll den Fussball gerechter machen, dennoch wird er für viele Diskussionen und rote Köpfe sorgen. Der VAR schaut in der Super League ab sofort genau hin – mit sechs Kameras. Doch wer überprüft den VAR? Luigi Ponte (67) tut es, der neue BLICK-Schiri! Objektiv und knallhart.

Luigi Ponte, freuen Sie sich auf den VAR?
Luigi Ponte:
Klar, ich bin gespannt, wie der VAR in der Schweiz eingesetzt wird und wie unsere Schiedsrichter mit ihm umgehen. Ich habe gehört, dass die Schulung für unsere Schiedsrichter top war. 

Wie soll man den VAR denn Ihrer Meinung nach einsetzen?
So spärlich wie nur möglich.

Warum?
Ich bin der Meinung, der VAR soll eine Art Airbag für Schiedsrichter sein. Er soll nur bei krassen Fehlentscheiden aktiv werden. Wenn der VAR sich einmischt und danach trotzdem noch über die Szene diskutiert werden muss, hat er sein Ziel verfehlt.

Weshalb?
Weil er so nur den Respekt der Schiedsrichter untergräbt. Schiedsrichter und Linienrichter dürfen die Leitung des Spiels nicht aus der Hand geben. Es kann nicht sein, dass ein Assistent absichtlich kein Abseits anzeigt, wenn es knapp ist, damit der VAR ihm den Entscheid abnimmt. Kleinere Fehler gehören nun mal dazu, die Fussballer sind ja auch nicht fehlerlos.

In der Super League sind nur sechs Kameras im Einsatz. Gut oder schlecht?
Für mich gut. Ich erhoffe mir dadurch, dass er sich bei weniger Szenen einmischt und dass es schneller geht, bis der definitive Entscheid feststeht.

Hätten Sie sich damals als aktiver Schieds- oder Linienrichter über VAR gefreut?
Nein. Ich hätte befürchtet, dass sich die Spieler nach jedem strittigen Entscheid den VAR gefordert hätten.

Ab sofort sind Sie BLICK-Schiri. Angst, dass Sie Ihre Kollegen nerven, wenn Sie ihnen auf die Finger schauen?
Nein, alle wollen doch weiterkommen. Für mich geht es immer um die Sache, nicht um die Personen. Ich freue mich auf meine Aufgabe.

Und wie sehen Sie das Niveau unserer Schiedsrichter?
Ich finde, wir haben eine tolle Truppe zusammen. Unsere Refs müssen sich im internationalen Vergleich nicht verstecken.

Analysieren Sie dennoch messerscharf und reden Klartext?
Auf jeden Fall. Schiedsrichter müssen mit Kritik umgehen können. Das gehört zu ihrem Leben.

Das ist Luigi Ponte

Luigi Ponte (67) ist seit 1976 Schiedsrichter, seit 1990 Schiedsrichter-Instruktor. Er war während 13 Jahren Präsident des Schweizerischen Schiedsrichtervebandes, während 20 Jahre Schiri-Obmann des Kantons Aargau. Während 10 Jahren assistierte er unseren ehemaligen Weltklasse-Schiedsrichter Urs Meier an der Linie bei unzähligen nationalen und internationalen Spielen. Ab sofort ist er BLICK-Schiri.

Luigi Ponte (67) ist seit 1976 Schiedsrichter, seit 1990 Schiedsrichter-Instruktor. Er war während 13 Jahren Präsident des Schweizerischen Schiedsrichtervebandes, während 20 Jahre Schiri-Obmann des Kantons Aargau. Während 10 Jahren assistierte er unseren ehemaligen Weltklasse-Schiedsrichter Urs Meier an der Linie bei unzähligen nationalen und internationalen Spielen. Ab sofort ist er BLICK-Schiri.

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