Ob Donald Trump (74) wirklich oft Fussball guckt?
In Zukunft will der US-Präsident das jedenfalls nicht mehr tun. Der Grund: Mitglieder der US-Nati, die während der Nationalhymne niederknien, um damit gegen Rassismus und Polizeigewalt zu protestieren, sollen künftig nicht mehr bestraft werden. Das hat der US-Fussballverband entschieden. «Ich werde nicht mehr so viel schauen», twitterte Trump daraufhin.
«Lieber keine Nati als eine, die nicht steht»
Zuvor hatte bereits sein republikanischer Parteikollege Matt Gaetz (38) seinem Unmut Luft verschafft. «Mir wäre es lieber, die USA hätten gar keine Fussball-Nati als eine, die nicht für die Nationalhymne steht», so der Repräsentantenhaus-Abgeordnete aus Florida. «Man darf nicht unter einer Flagge spielen, für die man nicht hinsteht.»
Später setzte er noch einen drauf. «Defund U.S. Soccer» (Deutsch: «Entzieht dem US-Verband die Finanzierung.»), meinte Gaetz in Anlehnung an die «defund the police»-Forderungen in Zusammenhang mit den wiederholten Gewaltexzessen von US-Polizisten. Aktivisten und Politiker wollen, dass ein Teil der Mittel, welche den Polizeikorps im Lande zugesprochen wurden, künftig sozialen Projekten, Sozialarbeitern, Notärzten und anderen Berufsgruppen zukommen soll, welche in einen Teil der Aufgaben übernehmen können, die heute zum Teil von Polizisten gemacht werden.
«Spieler sollen künftig selber entscheiden»
Gaetz kündigte sogar an, ein Gesetz verabschieden zu wollen, welches es US-Nationalspielern verbiete, während der Hymne niederzuknien. Das Anliegen dürfte allerdings chancenlos sein.
Der US-Fussballverband hatte 2017 beschlossen, während der US-Hymne kniende Teammitglieder zu bestrafen, als sich Frauen-Nati-Captain Megan Rapinoe (34) dem friedlichen Protest von Football-Quarterback Colin Kaepernick (32) angeschlossen hatte.
«Wir haben nicht gut genug zugehört», schreibt U.S. Soccer in einer Mitteilung. «Unsere Spieler sollen in Zukunft selber entscheiden, wie sie ihre Position nutzen wollen, um auf Rassismus, Diskriminierung und Ungleichheiten aufmerksam zu machen», so der Verband. «Wir können die Vergangenheit nicht ändern, aber wir wollen in Zukunft einen Unterschied machen.»