Junior prügelt Schiri k.o. - Jetzt spricht Opfer Mohamad
«Das ist eine Sauerei!»

Der Schiedsrichter Mohamad wird im November 2013 brutal zusammengeschlagen. Der Täter Kristjan O. kriegt nach der Attacke auf den Schiri sogar noch Geld vom Gericht!
Publiziert: 16.04.2015 um 20:13 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:35 Uhr
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Von Sandro Inguscio

Schiedsrichter seien zu Freiwild geworden, sagt Mohamad zu BLICK. «Und das mit Hilfe des Schweizer Rechtsstaates. Wo ist die Gerechtigkeit geblieben? Man wird beschimpft, verprügelt, leidet. Und am Ende wird man vom Opfer zum Täter.»

Er muss es wissen. Im November 2013 wird der Schiedsrichter beim A-Junioren-Spiel zwischen Gossau ZH und der Spielvereinigung Russikon/Fehraltorf vom eingebürgerten Kosovo-Albaner Kristjan O.* (19) übel beleidigt. Als der dreifache Familienvater Rot zückt, donnert ihm der damals 17-Jährige die Faust ins Gesicht! Mohamad bricht bewusstlos zusammen. Muss mit dem Krankenwagen ins Spital. Prellungen und eine Hirnerschütterung. Seine Kinder müssen alles mit ansehen. «Ich leide immer noch unter Kopfschmerzen, die Ärzte können nichts dagegen machen», sagt Mohamad. 30 bis 40 Prozent seines Hörvermögens habe er auf dem rechten Ohr verloren. Vollkommen arbeitsfähig ist der Hauswartstechniker erst seit einem Monat wieder. «Ich muss jetzt noch mehr arbeiten, um den finanziellen Verlust wieder auszugleichen.»

Darüber kann Schläger Kristjan O. nur lachen! Nach seiner Attacke auf den Schiri kriegt er sogar noch Geld vom Gericht! «Vor Gericht hat er mich nur angelacht und provoziert», sagt Mohamad.

Er habe den Schiri beleidigt und geschubst, aber nicht geschlagen, behauptet der Spieler. Und bekommt Recht! Die Einzelrichterin folgt allen Anträgen seiner Anwältin und spricht Kristjan O. im März von sämtlichen Vorwürfen frei. Dazu erhält er eine Entschädigung von 3185 Franken. Anwalts- und Verfahrenskosten (total 10500 Fr.) bezahlt der Staat.

Opfer Mohamad versteht es nicht: «Es gibt einen Spitalrapport und Zeugen. Mein Gesicht war geschwollen, meine Zähne ausgeschlagen! Wer ist denn das gewesen? Der heilige Geist? Das ist eine Sauerei!» Aufgeben kommt nicht in Frage. Er zieht das Urteil weiter. Und will auch weiter pfeifen. «Ich lasse mich nicht unterkriegen», so Mohamad.

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