Bereits Olympia in Sotschi machte Wladimir Putin 2014 zu seiner Show. Und Russlands Präsident scheint sich auch beim Confed-Cup diesen Sommer und während der Fussball-WM 2018 im besten Licht inszenieren zu wollen – Misstöne unerwünscht!
So dürfen akkreditierte Journalisten im Sommer nur über die Confed-Cup-Spiele berichten. Nicht aber über Missstände oder Proteste im Land.
Nicht anzunehmen, dass die Russen diese Vorschriften für die WM 2018 freiwillig lockern werden. Laut «Bild.de» hat man sich bei der Fifa bislang nicht gegen diese Einschränkungen der Pressefreiheit gewehrt.
Dafür hagelt es jetzt Kritik an Fifa-Boss Gianni Infantino & Co.: «Die uneingeschränkte Meinungs- und Pressefreiheit gehört zu den Menschenrechten. Die Wahrung der Menschenrechte muss auch bei einem sportlichen Grossereignis sichergestellt werden – egal, wo es stattfindet», sagt der deutsche Liga-Chef Reinhard Rauball.
«Ein seltsames Verständnis von Pressefreiheit» stellt CDU-Mann Michael Grosse-Brömer fest. Immerhin verspricht DFB-Boss Reinhard Grindel nun, sich engagieren zu wollen. «Ich werde mich bei der Fifa-Ratssitzung am 9. Mai dafür einsetzen, dass die beim Confed Cup akkreditierten Journalisten frei berichten können.»
Mit der deutschen «Bild» hat bereits ein Medium angekündigt, den Wettbewerb boykottieren zu wollen.
Und auch an anderer Front droht dem Fussball-Weltverband Ungemach. Nachdem die Fifa 2016 einen 367-Millionen-Verlust schrieb, sind offenbar auch die Sponsoren von einer WM in Russland nicht mehr allzu angetan: Grosse Namen wie «Castrol», «Continental» und «Johnson & Johnson» sind zuletzt abgesprungen.
Gleichwertiger Ersatz scheint vorerst nicht in Sicht. Laut «Daily Mail» sind erst elf von 34 Sponsorenplätzen für die WM 2018 vergeben. Trübe Aussichten für Infantino. (eg)