US-Richter Michael J. Garcia verfasste im Auftrag der Fifa zwischen 2012 und 2014 einen Bericht, um die WM-Vergaben 2018 und 2022 nach Russland und Katar zu untersuchen. Bloss weigert sich der Weltverband bis heute, ihn zu veröffentlichen – trotz weltweiter Proteste.
Im September 2014 präsentierte die Fifa nur eine 42-seitige Zusamamenfassung des 430-seitigen Berichts. Nun liegt der Garcia-Report der «Bild» in ganzer Länge vor. Erste Auszüge veröffentlicht sie in der heutigen Ausgabe. Im Fokus: die WM-Vergabe an Katar.
Brisant: Ein Mitglied des Exekutivkomitees soll sich bei Katar-Funktionären für die Überweisung von mehreren 100 '000 Euro bedankt haben – unmittelbar nach der Vergabe. Kurios auch: 2 Mio. Dollar mit unbekannter Herkunft sollen auf dem Sparbuch der 10-jährigen Tochter eines Fifa-Funktionärs eingegangen sein.
Eine enge Mitarbeiterin des damaligen Fifa-Chefs Sepp Blatter habe zudem in Katar um einen Auftrag für die Baufirma ihres Mannes gebuhlt.
Überdies seien drei stimmberechtigte Exekutivmitglieder vor der Abstimmung im Dezember 2010 in einem Privatflieger des katarischen Fussballverbands zu einer Party nach Rio geflogen worden – Luxushotel, Golfklub inklusive.