Tragödie in Polen
Hooligans töten 19-jähriges Talent des eigenen Klubs

Eine Tragödie erschüttert den polnischen Fussball. Ein Nachwuchsspieler des Zweitligaklubs GKS Katowice wurde Opfer einer grausamen Gewaltattacke – von Hooligans des eigenen Vereins!
Publiziert: 09.09.2016 um 09:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:17 Uhr
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Nicht nur an der Europameisterschaft gewaltbereit: Polnische Hooligans.
Foto: Reuters

Polnische Hooligans. Überall werden sie gefürchtet. Sie gelten als die gefährlichsten überhaupt in Europa. In und um Polens Stadien dominiert die Gewalt verfeindeter Fan-Gruppen. Dabei bleibt es nicht immer bei Prügeleien und Strassenschlachten, Chaoten wurden Ende August zu Mördern.

Tatort ist Kattowitz, eine im Süden des Landes gelegene Stadt mit 300'000 Einwohnern. Dominik Koszowski (†19) spielte dort seit er neun Jahre alt war Fussball. Bis er im Juni dieses Jahres aufgrund einer langwierigen Verletzung seine noch junge Karriere beenden muss.

Spass am Leben hat Dominik trotzdem. In den sozialen Netzwerken posiert er am Strand und im Trikot seines Stammvereins GKS Katowice.

Das Leben wird Dominik am 21. August auf brutale Weise genommen. Nachdem er zusammen mit seinem 39-jährigen Vater in einigen Nachtklubs der Stadt feiert, machen sich die beiden um 5 Uhr morgens auf den Heimweg.

Beim Kattowitzer Hauptbahnhof kommt es zu einer Auseinandersetzung mit einer Gruppe junger Männer. Überwachungskameras zeichnen auf, wie die Männer auf die Koszowskis einprügeln und einer der Täter Dominik mit einem scharfen Gegenstand niedersticht. Die Hooligans flüchten, das 19-jährige Fussballtalent wird ins Spital gebracht. Dort erliegt er seinen Verletzungen.

Die Polizei glaubt zunächst, bei den Mördern handle es sich um Anhänger eines rivalisierenden Vereins, die in Kattowitz für Ärger sorgen wollten. «Dominik wurde nur zufällig deren Opfer», heisst es in einer ersten Stellungnahme.

Weitere Ermittlungen bringen dann aber eine überraschende Wende: Die Täter sind Hooligans von GKS Katowice. Dem Klub, bei dem Dominik zehn Jahre lang im Nachwuchs kickte.

Nachdem die Polizei Fahndungsfotos veröffentlicht, melden sich drei der Verdächtigen freiwillig bei der Polizei. Den Hauptverdächtigen, der auf Dominik einstach, konnte die Polizei nicht verhaften. Er soll ins Ausland geflohen sein. Was die Hooligans zu dieser wahnsinnigen Tat trieb, ist bis heute nicht bekannt. (jar)

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