Diese Story ist dreist und erschreckend. Ibrahim Maaroufi, der einst für Inter und Bellinzona kickte, wusste seit Januar, dass unter seinem Namen kuriose Aktionen laufen, dass beispielsweise ein Appartement angemietet wurde.
Maaroufi war alarmiert, ging mehrmals zur Polizei, wurde aber stets beruhigt. Jetzt ist die Situation eine ganz andere. Der Mann, der in die Identität des Fussballers schlüpfte, sprengte sich in der Metro von Brüssel als Selbstmordattentäter in die Luft. Khalid El Bakraoui war einer der Terrorbrüder, die 32 Menschenleben auf dem Gewissen haben.
Das Appartement, das unter Maaroufis Namen gemietet wurde, diente als Höhle der Terroristen, in der das Attentat auf Flughafen und Metro geplant wurde.
Maaroufi, Belgier mit marokkanischen Wurzeln, hat als Fussballer den grossen Durchbruch nicht geschafft. Er spielte einst in der U21 von Belgien, kam unter Roberto Mancini zu ein paar Einsätzen in Inter Mailands Meisterteam von 2006 bis 2008, unterschrieb im Sommer 2009 einen Dreijahresvertrag bei Bellinzona, wo er allerdings nicht zum Einsatz kam und ein halbes Jahr später weg war. Heute spielt der 27-Jährige beim Brüsseler Verein FC Schaerbeek, dem Quartier der Bakraoui-Brüder. Kannte er die Terroristen?
Der italienische TV-Sender Sky TG24 konnte mit Maaroufi reden: «Ich habe vorher noch nie von Khalid El Bakraoui gehört. Ich habe nichts zu tun mit diesen Kamikaze. Das sind keine Muslime, das sind Barbaren.»
Maaroufi will sich jetzt einen Anwalt nehmen und die Sache untersuchen lassen. Die Frage treibt ihn um: Was haben die Terroristen sonst noch alles unter seinem Namen angestellt?