Der französische Zweitligist ES Troyes AC greift durch. Wie er in einem Statement bekannt gibt, suspendiert er vier Spieler und spricht gegen neun Fans ein Stadionverbot aus.
Der Grund? Die Ausschreitungen im Keller-Duell zwischen dem Tabellen-17. und Schlusslicht Valenciennes vom vergangenen Freitag. Wenige Tage nach den Ausschreitungen im Schweizer Cup-Halbfinal zwischen Winterthur und Servette (0:1), als Chaoten das Feld stürmten und Fackeln auf die Tribüne warfen, knallte es auch in Frankreich.
Spieler werfen Fackeln zurück
Kurz vor Schluss brennen bei einigen Fans die Sicherungen durch. Unzufrieden mit dem 1:1, werfen Anhänger von Troyes brennende Fackeln auf den Rasen. Schiedsrichter Olivier Thual unterbricht die Partie umgehend. Doch kaum gibt er sie nach rund 15 Minuten Pause wieder frei, landen erneut Fackeln im Strafraum von Valenciennes-Goalie Jean Louchet und hüllen diesen in Rauch. Dem Unparteiischen bleibt keine andere Wahl, er bricht die Partie ab.
Doch nicht nur die Fackelwerfer sorgen für den Skandal, sondern auch die Spieler. Denn einige von ihnen greifen sich die brennenden Dinger und werfen sie kurzerhand zurück auf die Tribüne! Eine sehr gefährliche Reaktion – nicht weniger idiotisch als die Fackelwürfe in Winterthur. Ordnungskräfte drängen sich zwischen Tribüne und Spieler und sorgen so dafür, dass sie sich aus der Gefahrenzone entfernen.
Enttäuscht von vier Spielern
Schon kurz nach dem Spielabbruch schreibt Troyes auf X, dass man das Verhalten einer Minderheit der Fans verurteilt. Nun sind die Konsequenzen klar. Die Bilder der Videoüberwachung wurden ausgewertet und neun Personen identifiziert, denen «ihr Saisonabo und Eintrittskarten storniert werden und ein Stadionverbot auferlegt wird». Zudem wurden die Informationen an die Polizei übergeben, die darüber entscheidet, ob die Personen strafrechtlich verfolgt werden.
«Darüber hinaus sind wir enttäuscht, dass vier Spieler die Fackeln vom Spielfeld auf die Tribüne zurückgeworfen haben», heisst es in dem Communiqué weiter. Die Namen werden nicht genannt, aber der Klub suspendiert sie vorsorglich und verurteilt «jede Form von Aggression und Gewalt aufs Schärfste». Deshalb werden weiterhin «Massnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass unser Stadion eine sichere Umgebung für Spieler und Fans ist». (bir)