Sie sind gut drauf, die Inter-Spieler aus Mailand. Von den letzten zehn Partien haben sie nur ein Spiel verloren, dazu kommen ein Remis und acht Siege. Am Sonntagabend dann das Sahnehäubchen: Inter siegt zuhause gegen Rekordmeister Juventus 2:0 und steht zusammen mit Stadtrivale Milan an der Spitze der Serie A.
Inter soll verkauft werden
Doch der Schein trügt. Auf dem Platz glänzen die Mailänder zwar. Neben dem Platz aber läufts nicht wirklich gut. Der Klub hat Schulden. Das Geschäftsjahr 2019/20 haben die Inter-Bosse mit fast 110 Millionen Franken im Minus abgeschlossen. Gemäss der «Gazzetta dello Sport» gerät der 18-fache italienische Meister nun auch immer mehr mit der Zahlung seiner Spielergehälter in Verzug. Die Profis sollen demnach seit vier Monaten keinen Lohn mehr erhalten haben.
Inter gehört seit 2016 zu fast 70 Prozent dem chinesischen Industriekonzern «Suning Group», der in der Elektro-Branche tätig ist. Eigentümer Zhang Jindong soll bereit sein, den Klub, dessen Nettoschulden auf fast 380 Millionen Franken geschätzt werden, zu verkaufen. Der europäische Investmentfonds «BC Partners Limited» habe Interesse, schreibt «Corriere dello Sport».
Seit die Chinesen bei den «Nerazzurri» eingestiegen sind, haben sie viel Geld für neue Spieler ausgegeben. Die jährlichen Gehaltskosten der Stars werden auf über 300 Millionen Franken pro Jahr geschätzt. Weil man aktuell wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer spielen muss, kommt aber kaum Geld rein. Zudem hat Inter seit neun Jahren keine Trophäe mehr abgeräumt.
Neues Stadion?
Nun soll gar noch mehr Geld investiert werden: Erst letztes Jahr haben die beiden Mailänder Klubs Projekte für ein neues, topmodernes Stadion präsentiert. 65’000 Fans sollen im neuen Tempel Platz finden. 2024 soll er fertig sein. 2026 soll darin die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele stattfinden. Etwa 1,2 Milliarden Euro soll das Stadion im Stadtteil San Siro kosten. Ein Wahnsinnsprojekt. Doch Inter möchte den Bau – trotz Schulden. Man verspricht sich nämlich, dass sich die Einnahmen durch Aktivitäten um und im neuen Stadion verdoppeln werden, sofern Fans dann wieder zugelassen sind.
Ein Stadion bauen, aber die Löhne der Spieler nicht bezahlen können? Das dürfte in Mailand wohl nicht allen passen. Vor allem aber nicht den Hauptakteuren auf dem Platz. Auch wenn die sich bisher nichts anmerken lassen. (mam)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | SSC Neapel | 14 | 12 | 32 | |
2 | Atalanta BC | 13 | 18 | 28 | |
3 | Inter Mailand | 13 | 17 | 28 | |
4 | AC Florenz | 13 | 17 | 28 | |
5 | Lazio Rom | 14 | 12 | 28 | |
6 | Juventus Turin | 14 | 14 | 26 | |
7 | AC Mailand | 13 | 9 | 22 | |
8 | Bologna FC | 13 | 2 | 21 | |
9 | Udinese Calcio | 14 | -5 | 17 | |
10 | FC Empoli | 14 | -4 | 16 | |
11 | Parma Calcio | 14 | -2 | 15 | |
12 | FC Turin | 14 | -4 | 15 | |
13 | Cagliari Calcio | 14 | -9 | 14 | |
14 | Genua CFC | 14 | -11 | 14 | |
15 | AS Rom | 13 | -4 | 13 | |
16 | US Lecce | 14 | -15 | 13 | |
17 | Hellas Verona | 14 | -16 | 12 | |
18 | Como 1907 | 14 | -12 | 11 | |
19 | AC Monza | 14 | -5 | 10 | |
20 | FC Venedig | 14 | -14 | 8 |