Als Bankdrücker ist sich unser Nati-Star zu schade
Rodriguez sagt Milan im Winter «Ciao»

In der Nati wie im Klub: Ersatzbank ist für Ricardo Rodriguez (28) ein Fremdwort, seit er vor acht Jahren Reto Ziegler ablöste.
Publiziert: 09.10.2019 um 02:09 Uhr
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Aktuell ist Ricardo Rodriguez bei Milan Edelreservist.
Foto: TOTO MARTI
Max Kern (Text) und Toto Marti (Fotos)

Es ist der 7. Oktober 2011, als der damals 20-jährige Linksverteidiger des FC Zürich dem arrivierten Reto Ziegler den Nati-Stammplatz wegschnappt. Ziegler, Ex-Tottenham- und Juventus-Star, sieht beim 0:2 im EM-Qualifikationsspiel in Wales Rot, Ricardo Rodriguez wird vom damaligen Coach Ottmar Hitzfeld für die letzten 28 Minuten ins kalte Wasser geworfen.

Seither ist Rodriguez gesetzt! 67 Länderspiele sind es bisher, dazu 7 Tore – für einen Linksverteidiger eine sehr gute Quote.

Auch in den Klubs ist Rodriguez (fast) immer erste Wahl. Beim FC Zürich spätestens ab der Saison 2011/2012, als er das Karriereende des heutigen Trainers Ludovic Magnin einläutet, beim VfL Wolfsburg nach seinem Transfer im Januar 2012 und auch bei der AC Milan nach dem Wechsel vor zwei Jahren.

Hernandez steht ihm vor der Sonne

Doch jetzt ist plötzlich alles anders. Die letzten drei Spiele drückte Rodriguez bei Milan die Ersatzbank! 270 Minuten in Serie. Der Grund liegt seit der Sommerpause auf der Hand: Die Mailänder holen von Real Madrid für 20 Mio. Euro (21,8 Mio. Fr.) mit dem Franzosen Theo Hernandez einen teureren Linksverteidiger.

Auch der Trainer-Wechsel am Dienstag von Marco Giampaolo zu Stefano Pioli wird an Rodriguez’ Situation wenig ändern. Theo, Bruder von Bayerns Lucas Hernandez, scheint gesetzt.

Maulkorb vom Verein

Was tun? Rodriguez darf im Kreise der Nati nicht darüber reden. Der Klub hat allen Spielern in Sachen AC Milan einen Maulkorb verpasst. Der 7-fache Champions-League-Sieger liegt in der Serie A nur auf Platz 13.

BLICK erfuhr: Die Tage von Rodriguez in Mailand sind wohl gezählt. Wenn sich die Situation nicht völlig überraschend verändert, sagt «Rici» der Dom-Stadt im Winter «Ciao»!

Zurück in die Bundesliga?

Interessenten sollen vorhanden sein: Atletico Madrid, Schalke, Dortmund, Roma oder Everton. Rodriguez’ Vertrag läuft noch bis 2021. Milan zahlte 15 Mio. Euro (16,35 Mio. Fr.). Im Winter ist der U17-Weltmeister sicher günstiger zu haben.

Und: Auch wenn die Alternativen in der Nati rar sind – Nati-Coach Vladimir Petkovic könnte es sich nicht leisten, an der EM 2020 einen Spieler einzusetzen, der eine ganze Saison meist nur auf der Bank sass.

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