Everton Luiz (28) spielt seit einem Jahr als Mittelfeld-Abräumer für den serbischen Club Partizan. Am Montag wurde der Ex-St. Gallen-Aggressivleader Opfer eines Rassismus-Skandals. Beim Auswärtsspiel mit Partizan gegen den FK Rad Belgrad deckten die gegnerischen Fans den gebürtigen Brasilianer bei jeder Ballberührung mit Affenlauten ein und beleidigen ihn kurz vor Abpfiff mit Plakaten. Da zeigte Everton der Gruppe Fans den Mittelfinger, kassierte Gelb und musste den Platz verlassen - weinend.
Besonders schlimm: Die Spieler des Gegners wollten dem Ex-St. Galler gar an den Kragen.
Doch statt sich zu entschuldigen, geht der Rassismus-Skandal in die nächste Runde. Jelena Polic, die Vizepräsidentin von FK Rad Belgrad, schrieb jetzt auf Facebook: «Wieso gehst du nicht zurück nach Brasilien und zeigst denen deine schwarzen Finger und schwörst auf brasilianische Mütter und alles wird gut.»
Dann hässelt sie weiter: «Die ganze Geschichte um diesen «grossen» Everton und das, was im Spiel zwischen Rad und Partizan passierte, ist total parteiisch und traurig. Offenbar müssen wir andere mehr respektieren als uns selbst und stolz sein, wenn in unserem Team sieben ausländische Spieler sind. Und dann diese Fake-Tränen und das Getue, wie sehr er Serbien liebe.» Polic hat ihren Post mittlerweile gelöscht.
Everton hatte nach dem Skandal-Spiel gegenüber «AFP» erklärt: «Ich konnte die Tränen nicht zurückhalten, weil ich die ganzen 90 Minuten rassistische Beleidigungen von der Tribüne hörte.» Und: «Ich war aber mehr verärgert wegen den Spielern des Gegners. Sie haben dieses Verhalten unterstützt, statt das Spiel zu beruhigen.»
Es ist nicht der erste Rassismus-Vorfall in der «Jelen SuperLiga». Partizan-Trainer Marko Nikolic sagt: «Es ist eine Rückkehr in die Realität des serbischen Fussballs.» (meg)