Es läuft die fünfte Minute der Nachspielzeit in der albanischen Erstliga-Partie zwischen dem FC Kamza und KF Laçi. Schiedsrichter Eldorjan Hamiti entscheidet beim Stand von 1:0 für Kamza auf Penalty für den Gegner. Der verwandelt ihn und nimmt in extremis einen Punkt mit.
Unmittelbar nach dem Spiel liegen die Nerven beim Tabellenletzten blank: Fans stürmen den Platz und gehen mit allem, was sie haben auf den Unparteiischen los. Auch Kamza-Klubboss Naim Qarri ist bei den Wild-West-Szenen dabei und verpasst Hamiti einen Faustschlag. Sogar Steine sind im Spiel. Glücklicherweise kommt der Schiedsrichter mit leichten Verletzungen davon.
Drei Tage nach dem Skandalspiel greift der albanische Fussballverband nun radikal durch: Aufgrund der Geschehnisse und den mangelnden Sicherheitsvorkehrungen wird Kamza per sofort zwangsrelegiert.
Spiele abgesagt, Schiris treten in Streik
Zur neuen Saison wird Kamza in der dritthöchsten Liga einen neuen Anlauf starten müssen. Der Klubboss wurde für drei Jahre von allen fussballerischen Aktivitäten in Albanien verbannt. Ihm droht eine Geldstrafe von umgerechnet 900 Franken.
Am Donnerstagmittag meldet der albanische Fussballverband, dass alle geplanten Spiele vom Wochenende abgesagt sind. Grund: Der Schiriverband weigert sich, ohne angemessenen Schutz und Sicherheit für die Unparteiischen weitere Spiele zu leiten.