Es brodelt in Madrid. Es brodelt eigentlich immer in Madrid. Gibts wie letzten Sonntag ein 0:0 im Derby gegen Rayo Vallecano, dann brodelts umso mehr. Nur drei Punkte sind für die Königlichen gut genug – und das gilt für jede Partie. Entsprechend steht Trainer Xabi Alonso (43) sofort in der Kritik.
Doch was kann man dem Ex-Leverkusen-Coach wirklich vorwerfen? Die Königlichen führen die spanische Liga an – drei Punkte vor dem Rivalen Barcelona. Besonders wichtig war der 2:1-Sieg im Clásico Ende Oktober. Doch das 0:0 am vergangenen Wochenende gegen Vallecano schmerzt. Ebenso die klare 2:5-Pleite gegen Atlético Ende September. Alonsos Fussball sei ideenlos, heisst es in Madrid. Klar ist: Von Alonso wird erwartet, dass er den Meistertitel holt.
In der Champions League musste Real Madrid zuletzt einstecken – eine 0:1-Pleite in Liverpool. Das Alonso-Team enttäuschte in England über weite Strecken – die Königlichen hätten auch höher verlieren können. Dennoch liegt Real in der Königsklasse auf Kurs – dank drei Siegen aus vier Partien. Die nächste Prüfung wartet im Dezember mit dem Heimspiel gegen Manchester City.
Ancelotti nimmt Alonso in Schutz
Einer, der weiss, wovon er spricht, ist Carlo Ancelotti (66). Der Italiener, mittlerweile Nationaltrainer Brasiliens, hat mit Real Madrid insgesamt fünfzehn Trophäen gewonnen. Und er nimmt seinen Nachfolger in Schutz: «Eine Sache, die ich gelernt habe, ist, dass ein Unentschieden hier gleichbedeutend mit dem Beginn einer Krise ist», sagt Ancelotti im Interview mit der spanischen Zeitung AS. «Alleiniger Tabellenführer in der Liga und unter den ersten Acht in der Champions League – was können wir mehr von Xabi Alonso verlangen?»
Eine Frage, die durchaus berechtigt ist. Dennoch ist der Gegenwind da. Diese Woche veröffentlichte «Mundo Deportivo» einen Bericht, wonach fünf Spieler mit dem neuen Real-Coach unzufrieden seien: Jude Bellingham, Thibaut Courtois, Eduardo Camavinga, Federico Valverde und Vinicius Junior. Letzterer sorgte im Clásico für unschöne Szenen, nachdem ihn Alonso in der 72. Minute vom Feld genommen hatte. «Ich verlasse das Team», soll der Brasilianer in seiner Wut gesagt haben.
Für Ancelotti gehören solche Nebenschauplätze zum Jobprofil des Real-Trainers. «Man muss sich daran gewöhnen», sagt der Altmeister.
Ob sich Alonso daran gewöhnen wird, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Bis dahin brodelt es in Madrid munter weiter.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 12 | 16 | 31 | ||
2 | 12 | 17 | 28 | ||
3 | 12 | 14 | 26 | ||
4 | 12 | 13 | 25 | ||
5 | 12 | 6 | 20 | ||
6 | 12 | 0 | 18 | ||
7 | 12 | -1 | 17 | ||
8 | 12 | -2 | 17 | ||
9 | 12 | -1 | 16 | ||
10 | 12 | 0 | 15 | ||
11 | 12 | -1 | 15 | ||
12 | 12 | -2 | 15 | ||
13 | 12 | -3 | 13 | ||
14 | 12 | -3 | 13 | ||
15 | 12 | -6 | 12 | ||
16 | 12 | -4 | 11 | ||
17 | 12 | -10 | 10 | ||
18 | 12 | -13 | 10 | ||
19 | 12 | -7 | 9 | ||
20 | 12 | -13 | 8 |







