TV-Rechte neu verteilt
Wird die Übermacht von Barça und Real gebrochen?

Im spanischen Profifussball soll ein neues System die TV-Einnahmen gerechter verteilen und auch kleineren Klubs zu grösseren Einnahmen verhelfen.
Publiziert: 03.05.2015 um 10:12 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:36 Uhr
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Sie können viel, kosten viel und bringen viel Geld ein: Die Superstars von Barcelona und Real Madrid lassen bei ihren Klubs den Rubel rollen, während der Rest der Liga mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat.
Foto: Keystone
Von Silvan Haenni

Da tut sich was auf der Iberischen Halbinsel! Noch ist die Primera Division die einzige Topliga Europas, die ihre Klubs die Fernsehverträge selbst vermarkten lässt.

Nun aber hat die Regierung gemäss «n-tv.de» ein ab der Saison 2016/17 gültiges Dekret erlassen, dass den Verkauf der TV-Rechte zentralisieren soll.

Ein wesentlicher Bestandteil des Dekrets ist ein neuer Verteilungsschlüssel, der «eine ausgeglichenere Meisterschaft» ermöglichen soll. So wird die stellvertretende Regierungschefin Soraya Sáenz de Santamaría auf «n-tv.de» zitiert.

Momentan erhalten die Spitzenklubs Barcelona und Real Madrid je ungefähr 140 Millionen Euro an TV-Einnahmen jährlich. Das entspricht einem Anteil von rund 40 Prozent der gut 755 Millionen Euro, die die 20 Erstliga-Vereine total kassieren.

Geht die Schere auf oder zu?

Neu sollen die TV-Rechte des gesamten spanischen Profifussballs zentral in Form eines Pakets gehandelt werden. Die Verbandsvertreter rechnen, dass somit in Zukunft rund 1.5 Milliarden eingenommen werden könnten, also gut doppelt so viel wie heute.

Der neue Verteilungsschlüssel soll dann 83 Prozent an die erste Liga ausschütten, 9 Prozent an die zweite Liga und der Rest soll in die Liga-Organsiation (LFP), in den Verband (RFEF) und in die Amateurklubs fliessen.

Die ursprüngliche Forderung einer Umverteilung kam von sämtlichen Vereinen und der Profi-Liga, die aufgrund der grossen finanziellen Schere zwischen den Topklubs und den restlichen Organisationen immer wieder mit Streik gedroht hatten.

Dafür stark gemacht hatten sich durchaus überraschend auch Barça und Real, die sich durch die höheren Einnahmen der Paket-Lösung auch ein entsprechend grosses Stück Kuchen versprechen.

So könnten sich die beiden Traditionsklubs am Ende finanziell noch weiter von der nationalen Konkurrenz absetzen. Wir werden sehen.

LaLiga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Barcelona
FC Barcelona
33
57
76
2
Real Madrid
Real Madrid
33
35
72
3
Atlético Madrid
Atlético Madrid
33
29
66
4
Athletic Bilbao
Athletic Bilbao
33
24
60
5
Villarreal CF
Villarreal CF
33
11
55
6
Real Betis Balompie
Real Betis Balompie
33
9
54
7
RC Celta de Vigo
RC Celta de Vigo
33
1
46
8
CA Osasuna
CA Osasuna
33
-6
44
9
Rayo Vallecano
Rayo Vallecano
34
-6
44
10
RCD Mallorca
RCD Mallorca
33
-7
44
11
Real Sociedad
Real Sociedad
33
-5
42
12
Getafe CF
Getafe CF
34
0
39
13
RCD Espanyol Barcelona
RCD Espanyol Barcelona
33
-7
39
14
Valencia CF
Valencia CF
33
-12
39
15
Sevilla FC
Sevilla FC
33
-9
37
16
FC Girona
FC Girona
33
-12
35
17
Deportivo Alaves
Deportivo Alaves
33
-11
34
18
UD Las Palmas
UD Las Palmas
33
-15
32
19
CD Leganés
CD Leganés
33
-19
30
20
Real Valladolid
Real Valladolid
33
-57
16
Champions League
UEFA Europa League
Conference League Qualifikation
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